Sprich Klartext in Retros: Entdecke die Macht der Emotional Response Cards
Innovation einfach machen.
| Bianca Prommer | Rating 0 (0) (0) |
| growth-factory.at | Launched: Sep 20, 2024 |
| prommer@growth-factory.at | Season: 1 Episode: 68 |
Retrospektiven sind ein zentraler Bestandteil der agilen Arbeit. Die einen mögen sie. Die anderen hassen sie und lassen sie dann auch gleich mal ausfallen.
Oder sie bringen nichts, weil an der Oberfläche gekratzt wird und kaum über echte Emotionen und Gedanken gesprochen wird.
Heute teile ich ein Tool mit dir, um mehr in die Tiefe zu kommen.
Hauptpunkte:
- Problematik oberflächlicher Retrospektiven
- Vorstellung der Emotional Response Cards-Technik aus dem Design Thinking
- Anleitung zur Anwendung der Technik in Retrospektiven
Quelle der Emotional Response Cards: Das Design Thinking Toolbook von Michael Lewrick
Agile Change Mastery - Fülle deinen Werkzeugkoffer und lerne, wie du wirksame Veränderung gestaltest
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Retrospektiven sind ein zentraler Bestandteil der agilen Arbeit. Die einen mögen sie. Die anderen hassen sie und lassen sie dann auch gleich mal ausfallen.
Oder sie bringen nichts, weil an der Oberfläche gekratzt wird und kaum über echte Emotionen und Gedanken gesprochen wird.
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Bianca Prommer [00:00:00]:
Retrospektiven sind ein zentraler Bestandteil in agilen Teams. Die einen, naja, die mögen Retrospektiven und die anderen, sagen wir mal, die hassen sie. Und manche lassen sie auch gleich mal ausfallen, weil bringt ja ohnehin nichts. Das ist halt deswegen, weil ganz ganz häufig an der Oberfläche gekratzt wird und nicht über echte Emotionen und Gedanken gesprochen wird. Und heute möchte ich ein Tool mit dir teilen, mehr in die Tiefe zu kommen und das auch, wenn man vielleicht nicht so gerne über Emotionen und die eigenen Gedanken spricht. Also lass uns mit dieser Folge loslegen. Hallo und herzlich willkommen im Podcast Veränderung einfach machen. Das ist dein Podcast für alles rund Agilität, Veränderung, Transformation und Innovation.
Bianca Prommer [00:00:54]:
Mein Name ist Bianca Brommer und ich bin deine Gastgeberin in diesem Podcast und heute sprechen wir über Retrospektiven. Und keine Sorge, ich gehe jetzt da nicht auf die klassischen Werkzeuge in den Retrospektiven ein, wie Starfish oder Keep it, Stop it, start it oder irgendwas in diese Richtung, sondern ich möchte mit dir heute ein ganz konkretes Tool teilen, damit in der Retrospektive über echte Emotionen und Gedanken gesprochen wird. Denn Ich erlebe das immer wieder, höre das auch von meinen Kundinnen und Kunden, dass die Retrospektiven so ein bisschen larifari sind. Bedeutet, dass nicht ganz so häufig über die echten Gedanken und Emotionen gesprochen wird, dass es eher an der Oberfläche ist, dass man so das Gefühl hat, da wird vieles unter den Teppich gekehrt, ja die Harmonie zu haben, sie zu behalten und es nicht so richtig in die Tiefe kommt. Also dass man eher an der Oberfläche bleibt, aber nicht in die Tiefe kommt. Und deswegen habe ich mir gedacht, was kann man da tun und habe da einiges ausprobiert aus meinem Coaching-Werkzeugkoffer, aus verschiedenen Retrospektiven und bin dabei auf eine Technik gestoßen und zwar kommt diese Technik aus dem Design Thinking und du weißt ja, ich liebe es ja Design Thinking in Veränderungsprozesse zu bringen, weil ich ja davon überzeugt bin, dass unsere Mitarbeitenden die Kundinnen und Kunden der Veränderung sind. Also wenn wir Mitarbeiter, unsere Teammitglieder, Kolleginnen und Kollegen in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen, dann gelingt es uns hier Veränderung so zu gestalten, dass sie mitgehen können, dass sie mitgehen wollen und dass sie hier auch mit uns gemeinsam gestalten. Und das erlebe ich in ganz, ganz vielen Veränderungsprozessen.
Bianca Prommer [00:03:00]:
Und da ist wirklich Design Thinking für mich so eine zentrale Haltung als auch ein zentraler Werkzeugkoffer, Veränderung zu bewirken. Und deswegen hat dann diese Technik sozusagen in meine Retrospektiven tatsächlich gefunden, weil ich hier davon überzeugt bin, dass uns diese Technik helfen wird, über Gedanken, Emotionen, Gefühle zu sprechen. Zunächst mal, bevor wir jetzt gleich auf diese Technik kommen, möchte ich vielleicht noch ganz kurz für jene, die jetzt noch nicht in diesem Thema Agilität so drinnen sind, einfach noch einmal ganz kurz umreißen, was eine Retrospektive überhaupt ist. Und ich glaube, das ist auch ganz wichtig. Denn Retrospektiven sind eine agile Praktik, die Teams dazu einlädt, regelmäßig in die Reflexion zu gehen. Eines der agilen Prinzipien ist ja Inspect and Adapt, also dieses Überprüfen und Anpassen, dieses sich kontinuierlich weiterentwickeln, aus etwas lernen und für die Zukunft dann neu planen, wirklich zu schauen, was können wir besser machen, was kann auch verstärkt werden, was dürfen wir auch loslassen. Und in dieser Retrospektive wird quasi die Zusammenarbeit in unserem Team oder in einem Team auf den Prüfstand gestellt. Das heißt, du stellst dir die Frage in deinem Team, wie war denn unsere Zusammenarbeit, wie ist unsere Kommunikation untereinander verlaufen, welche Methoden und Werkzeuge haben denn gut funktioniert und wo gibt es noch Luft nach oben? Genau darum geht es in der Retrospektive.
Bianca Prommer [00:04:52]:
Es geht darum, als Team gemeinsam zu lernen und besser zu werden. Und Retrospektiven sind oftmals in Kombination mit Scrum oder agilen Arbeiten. Ich setze allerdings Retrospektiven ganz, ganz häufig auch außerhalb von Agilität ein. Ich selbst mache regelmäßig eine Retrospektive. Ich stelle mir jeden Freitag sowie auch heute wieder, was ist diese Woche gut gelaufen, wo war meine Kommunikation gut, was darf verstärkt werden, was muss besser werden, was ist nicht so gut gelaufen, wonach habe ich mich gesehnt. Also ich reflektiere regelmäßig meine Arbeitswoche und auch die Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen und Kunden. Und damit kann ich dann für mich Verbesserungspotenziale ableiten. Retrospektiven nutze ich allerdings auch im klassischen Setting.
Bianca Prommer [00:05:45]:
Ja, Also auch in Wasserfallprojektmanagementteams kann man gut mit Retrospektiven arbeiten. Regelmäßig das Team zusammenholen und gemeinsam reflektieren, wie war unsere Zusammenarbeit, wo gibt es Verbesserungspotenziale, wo können wir besser werden. Das heißt, Retrospektiven haben nicht nur innerhalb von Scrum oder Agilem Arbeiten Platz, sondern ich denke, dass es in jedem Team Platz haben sollte. Und Retrospektiven sind für mich wirklich eine gute Möglichkeit, als Team besser zu werden und auch zufriedener zu werden. Aber das bringt halt nur etwas, wenn die Menschen in deinem Team auch bereit sind, offen über die letzten Erfahrungen zu sprechen. Und das ist oftmals nicht ganz so einfach, weil wenn wir die Frage stellen, wie ist es euch in der letzten Woche gegangen, wie ist es euch im letzten Sprint gegangen, dann kommt oftmals sowas wie gut oder schlecht. Aber was heißt gut? Oder in Österreich sagt man ganz oft passt schon. Aber was heißt passt schon? Und da geht es darum herauszufinden, was steckt hier wirklich dahinter? Und das ist oftmals ja gar nicht so einfach.
Bianca Prommer [00:06:58]:
Wie kann ich das benennen? Welches Wort ist das Richtige? Und genau dafür ist jetzt diese Technik, die ich dir mitgebracht habe. Und zwar die Technik aus dem Design Thinking nennt sich Emotional Response Cards. Es ist wie gesagt eine Technik aus dem Design Thinking und ich habe das ganze kennengelernt und zwar im Buch der Design Thinking Toolbox von Michael Leverick. Ein ganz ganz großes Shoutout für alle die sagen ich möchte mich mit Design Thinking auseinandersetzen. Das Buch gibt es auf Deutsch und auf Englisch, ist großartig. Das sind Templates, das sind Vorlagen, das sind wirklich Anleitungen für ganz ganz viele Techniken drinnen und eines dieser Techniken ist eben die Technik Emotional Response Cards. Und ich probiere das ja ganz, ganz gerne aus und auch meine Kundinnen und Kunden, nämlich in der Agile Change Mastery, probieren mit mir diese Techniken aus. Da habe ich jetzt erst vor kurzem wieder Techniken ausprobiert.
Bianca Prommer [00:08:05]:
Gestern hatten wir gerade eine Masterclass rund das Thema Play Change. Das ist so ein Kartenspiel-Set rund Glaubenssätze in der Organisation, das von Intrinsify entwickelt worden ist. Und wir probieren das dann immer wieder aus, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Agile Change Mastery dieses Spiel einmal selbst erlebt und durchlebt haben, dann entscheiden zu können, ist das was für mein Team, für meine Organisation. Und da hat jetzt erst eine ganz, ganz liebe Teilnehmerin gesagt, das ist so wertvoll, das mal selbst ausprobieren zu können, in einem geschützten Umfeld, sich dann nämlich überlegen zu können, wann kann ich das anwenden, wie kann ich das umsetzen. Wenn du jetzt sagst, hey, ich möchte es auch lernen, ich brauche neue Methoden, ich brauche moderne Werkzeuge für die nächste Veränderung in unserem Unternehmen, für den Kulturwandel, dann komm in die Agile Change Mastery. Das ist ja wirklich so eine Kombination aus Mentoring, Community und Weiterbildung und kostet aktuell 98 Euro netto monatlich. Das heißt, du kannst jeden Monat für dich entscheiden, jetzt habe ich genug Werkzeuge bekommen, ich gehe da wieder raus. Du kannst monatlich kündigen.
Bianca Prommer [00:09:22]:
Der Preis ist aktuell noch bei unter 100 Euro netto. Das heißt, es lohnt sich wirklich jetzt mit einzusteigen. Der Preis, wenn du jetzt einsteigst, wird sich für dich auch nicht mehr erhöhen, der bleibt dort, egal wie hoch ich mit dem Preis noch gehe. Also komm am besten jetzt noch in die Agile Change Mastery Community. Den Link findest du in den Journals. So, jetzt die emotional response cards. Also das sind Karten, ja, insgesamt 50 Karten und auf diesen 50 Karten sind Adjektive drinnen und ich liebe es ja mit Karten zu arbeiten. Ich habe selbst auch Kartensets entwickelt, ja, zum Thema kreativen Denken, zum Thema Fragetechnik.
Bianca Prommer [00:10:04]:
Also ich liebe es mit Karten zu arbeiten, weil es haptisch ist. Funktioniert natürlich auch online, da kann man es auf einem digitalen Whiteboard zum Beispiel hinlegen oder aufpinnen sozusagen. Aber wenn wir in Präsenz arbeiten, ich liebe Karten, weil das einfach was Haptisches ist, weil wir da in Bewegung kommen und deswegen mag ich diese Karten. Und das sind 50 Karten, die man sich mit diesen Adjektiven einfach mal ausdrückt. Und Im Grunde geht es darum, dass diese Karten, das sind eben Adjektive drauf, dann einfach mal in den Raum gibt und jeder sucht sich jetzt mal Adjektive aus, die beschreiben, wie es mir gerade geht oder wie ich die Zusammenarbeit im Team empfunden habe und dann kommt man ins Gespräch. Wir gehen jetzt gleich noch einmal mehr in die Tiefe. Also Schritt Nummer eins für diese Technik ist es wirklich, dass wir diese Karten hier entsprechend vorbereiten. Das sind 50 Karten mit verschiedenen Adjektiven.
Bianca Prommer [00:11:10]:
Das sind zum Beispiel Adjektive wie zuverlässig, bequem, schnell, schwierig, langweilig, einschüchtern, inspirierend, innovativ. Also wirklich ganz ganz unterschiedliche Adjektive. Und mit diesen Karten gehen wir dann wirklich in unser Team. Und dann frage ich zum Beispiel jetzt, mit welchen drei Adjektiven würdest du den letzten Sprint beschreiben? Das ist so eine Möglichkeit. Eine zweite Möglichkeit, die ich erst letzte Woche in einem Team gemacht habe, war, mit welchen drei Adjektiven würdest du die Zusammenarbeit in unserem Team beschreiben? Und dann darf sich jeder quasi Adjektive aussuchen, also wirklich so drei Adjektive. Du kannst es im Team-Setting, im 1-zu-1-Setting natürlich auch machen. Das heißt, ich lasse dann drei Adjektive pro Person auswählen. Und diese Adjektive führen dazu, dass Emotionen ausgelöst werden.
Bianca Prommer [00:12:05]:
Das heißt, du sprichst nicht automatisch über, wie geht es dir oder was ist dein Gefühl, sondern dieses Adjektiv, wenn ich jetzt zum Beispiel sage, okay, ich finde, der Sprint war langweilig, Dann frage ich hier natürlich nach, woran hast du erkannt, dass er langweilig ist? Was hat es für dich langweilig gemacht? Und dadurch kommen Menschen in die Erzählung hinein und damit auch in die Emotionen, weil sobald sie erzählen, kommen sie auch in die Emotionen. Das heißt, ich lasse mir dann erklären, warum sie diese Karte ausgewählt haben. Also lass auch du dir erklären, warum sie diese Karten ausgewählt haben und was du hier tun kannst, frag hier auch wirklich gezielt nach warum. Warum hast du diese Karte ausgewählt? Woran erkennst du es? Du kannst zum Beispiel auch fragen, was hättest du dir denn stattdessen gewünscht oder erwartet? Du könntest auch fragen, was wünschst du dir denn stattdessen im nächsten Sprint? Du kannst auch fragen, woran machst du fest, dass es langweilig war, oder dass es eben bequem war, schnell war. Also lass dir hier wirklich genau erklären. Lass dir gerne auch ein konkretes Beispiel sagen. Damit kommst du wirklich ins Gespräch mit den Menschen, wie sie sich wirklich hier gefühlt haben, was sie hier erlebt haben. Also für mich sind diese Emotional Response Cards wirklich großartige Möglichkeiten, mir Feedback zu einem Sprint, zur Zusammenarbeit einzuholen, Feedback zu unserem Team auch einzuholen und hier wirklich mit diesen Adjektiven einfach in eine tiefere Diskussion, in einen tieferen Austausch zu gehen.
Bianca Prommer [00:13:47]:
Also zusammengefasst, die Emotional Response Cards sind eine großartige Möglichkeit, die du aus meiner Sicht unbedingt in der nächsten Retrospektive oder auch gerne mal im nächsten Mitarbeitendengespräch ausprobieren kannst. Und das heißt, es funktioniert wirklich in Teams, in Retros, aber auch im 1 zu 1 Setting mit Kundinnen und Kunden, mit Kolleginnen und Kollegen, mit Teams, mit Mitarbeitenden, da kannst du hier wirklich gut ins Gespräch kommen. Fazit für mich ist, Retrospektiven sind großartig. Retrospektiven sind wichtig, wenn wir hier in die Tiefe gehen und mit dieser Technik kann dir das entsprechend gelingen. Ja, das war's auch für heute schon. Nächste Woche geht es 15 Fragen, die du dir stellen solltest, wenn du mehr Agilität in dein Unternehmen bringen möchtest. Also was sind so die 15 Fragen, die du dir stellen solltest, wenn dein Unternehmen mehr agil werden möchte oder diese agile Transformation starten möchte oder auch jetzt noch verbessern möchte? Damit höre auch beim nächsten Mal wieder rein, wenn es darum geht Veränderung einfacher zu machen und vor allem auch in die Umsetzung zu kommen. Bis zum nächsten Mal.
Bianca Prommer [00:15:12]:
Ciao Ciao.