Innovation messbar machen – Teil 2: Oslo Manual & Copenhagen Manual im Praxistest

Bianca Prommer [00:00:00]:
Wie messe ich eigentlich den Erfolg neuer Innovationen? Wie kann ich überhaupt messen, ob wir vom guten Weg mit unseren Innovationen sind, dann vielleicht auch entsprechende Maßnahmen abzuleiten und vor allem auch Entscheidungen zu treffen? In dieser Folge sprechen wir über 2 Innovationswerkzeuge, schon fast Anleitungen, man nennt sie auch die Manuals und da möchte ich einfach wirklich hier im Detail darauf eingehen, die dir nämlich dabei helfen Innovationsmetriken abzuleiten, klug zu wählen und damit natürlich auch die Wirkung von Innovation zu messen. Also, lasst uns gleich loslegen. Hallo und herzlich willkommen zu 1 neuen Folge von Innovation einfach machen, deinem Podcast rund Intrapreneurship, Innovationskultur und Innovationsentwicklung. Mein Name ist Bianca Brommer und ich bin Host von dieser Show. Ich freue mich, dass du auch heute wieder dabei bist, wenn ich dir 2 Methoden, 2 Manuals mitgeben möchte, mit denen du Innovationskennzahlen, also Innovationsmetriken festlegen kannst. Vor circa 2 oder 3 Wochen habe ich bereits eine Folge dazu veröffentlicht, wo ich über verschiedene Innovationskennzahlen gesprochen habe und ich habe bereits 2 Manuals angekündigt. Und zwar einerseits das Oslo Manual und das zweite ist das Kopenhagen Manual. Beide Manuals helfen dir dabei die richtigen Fragen zu stellen und die Wirkung von Innovation wirklich messbar zu machen.

Bianca Prommer [00:01:41]:
In der Folge vor circa 3 Wochen habe ich dir ganz konkrete Innovationskennzahlen bereits mitgegeben und vor allem auch, dass ich seit einiger Zeit auch mit Wirksamkeitsmessung arbeite und da gibt es so diese Wirkungstreppe und die basiert zum Teil auch auf diesen Manuals und da habe ich mir gedacht, lass uns doch diese Manuals noch einmal in 1 eigenen Podcast-Folge ein bisschen ins Detail reinschauen. Weil wenn ich zu Kunden komme, dann fragen mich die ganz häufig, welche Kernzeichen gibt es da, wie können wir Innovationen messbar machen, wie können wir dann auch entsprechende Maßnahmen ableiten, wie können wir da vielleicht auch entsprechende Entscheidungen treffen. Und wenn ich dann das Oslo Manual oder das Kopenhagen Manual ins Spiel bringe, dann sind die überrascht, dass es da eigentlich schon was gibt. Und deshalb habe ich mir gedacht, da wird es doch mal Zeit darüber nachzudenken und mal tiefer reinzutauchen. Lass uns mit dem ersten Manual beginnen und zwar mit dem Oslo Manual. Das Oslo Manual ist quasi ein internationaler Standard zur Innovationsmessung. Es ist quasi so etwas wie der Goldstandard. Es ist absolut State of the Art und liefert statistisch vergleichbare Innovationskennzahlen.

Bianca Prommer [00:03:04]:
Das Oslo Manual wurde von der OECD und Eurostat entwickelt und richtet sich einerseits an Unternehmen als auch an politische Entscheidungsträger. Also egal ob du jetzt in 1 Sozialeinrichtung bist, in 1 Behörde bist oder eben in einem Unternehmen bist, das OSLO Manual gibt dir einfach hier wirklich einen internationalen Standard zur Messung von Innovationen. Mittlerweile in der vierten Auflage verfügbar. Das Ziel des Oslo Manuals ist es einfach eine einheitliche Definition und vor allem auch Methoden für Innovationsstatistiken, damit Innovation einerseits gemessen werden kann und dann sogar vergleichbar erfasst werden kann. Also dass man da wirklich auch sagen kann, ein Benchmark betreiben kann zu anderen Unternehmen und deshalb ist einfach wirklich ganz ganz klar definiert, welche Metriken eignen sich denn und welche Metriken sind denn da spannend. Das Schöne ist, dass dieses Oslo Manual Innovation ganzheitlich denkt und auch Innovation ganzheitlich definiert. Also es geht jetzt nicht nur eine neue Technologie, ein neues Produkt, eine neue Technik, sondern auch wirklich soziale, organisatorische oder auch Marketing-Innovationen. Und dieses Oslo Manual, was mir da so gut gefällt, ist, dass hier wirklich konkrete Vorschläge drinnen sind für Innovationskennzahlen entlang des kompletten Prozesses.

Bianca Prommer [00:04:42]:
Also vom Input anfangen, wenn man so in diesem Prozessmodell denkt, vom Input zu den unterschiedlichen Aktivitäten, Output und Outcome. Da gehören so Dinge dazu wie F&E-Ausgaben, Umsatzanteil mit neuen Produkten, Kooperationen, Nutzung von externen Wissen. Das heißt, für mich ist es wirklich ein schönes Kennzahlen-Set, einerseits die eigene Innovationsleistung zu messen und dann auch einen internationalen Benchmark zu machen. Also mein Tipp an der Stelle ist, schau dir das gerne mal an. Ich packe dir den Link zu diesem OECD Oslo Manual in die Show Notes hinein. Es lohnt sich hier wirklich mal reinzuschauen und schau dir mal an, so was waren die letzten Ideen, die letzten Innovationen, die du in deinem Team, in deinem Unternehmen umgesetzt hast und versuch das mal mit diesen OSLO-Metriken zu beschreiben. Also nimm das wirklich mal her, geh mal so die erste Idee, die erste Innovation, nimm dann dieses Oslo Manual her, schau welche Kennzahlen da für dich gut geeignet sind und versuch mal anhand dieser vorherigen Innovation, das schon einmal zu beschreiben und dann kannst du auch noch hergehen und sagen, was sind meine Stärken, wo liegen unsere Stärken, wo bleibt Wirkung vielleicht noch unsichtbar, was habt ihr noch nicht gemessen. Also das Oslo Manual ist für mich wirklich state of the art, wenn es Messung von Innovation geht.

Bianca Prommer [00:06:15]:
Es gibt dann noch ein zweites Manual, das habe ich ja schon eingangs erwähnt, und zwar das Kopenhagen Manual. Das Kopenhagen Manual ist kein offizieller Standard, sondern eher ein Praxisleitfaden. Es ist großartig als Ergänzung, finde ich, zu diesem Oslo Manual. Und es wurde vor allem für Innovationsprojekte im öffentlichen, gemeinnützigen Bereich entwickelt. Allerdings nutze ich es auch für Unternehmen, die im Profitbereich tätig sind. Also die, Die sagen, ja wir messen natürlich den Umsatz, den wir durch neue Ideen, neue Produkte, neue Innovationen machen. Wir wollen aber auch Wirkung messen. Denn das Ziel des Kopenhagen Manuals ist es, die Wirkung von Innovation ganzheitlich und systematisch zu bewerten.

Bianca Prommer [00:07:05]:
Also nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial, ökologisch und kulturell. Das heißt, hier wird ein ganz, ganz starker Fokus auf zum Beispiel die Nutzerinnenzentrierung gelegt, auf Partizipation, auf Nachhaltigkeit und vor allem auch auf den Impact, das heißt die Veränderungswirkung, die diese Innovation auf die Gesellschaft hat, auf das Unternehmen hat, auf Kundinnen und Kunden hat. Also was bewirkt denn diese Innovation? Und es ist also wie gesagt kein offizieller Standard, es ist mehr ein praxisorientierter Leitfaden zur Bewertung von Innovationsprojekten. Und ich nutze den eben vor allem auch in Sozialeinrichtungen, wenn ich mit öffentlichen Diensten auch arbeite. Es ist wirklich ein ganz ganz wertvolles Praxis-Framework, weil es hier eben einerseits diese Nutzerzentrierung geht. Im Kopenhagen-Manual geht es darum, dass wir uns fragen, für wen ist diese Innovation nützlich und was verändert diese Innovation ganz konkret. Du bekommst in diesem Manual auch zusätzlich Anregungen, Ideen, Impulse für eine qualitative als auch eine quantitative Bewertung. Zum Beispiel Interviews, es gibt ganz konkrete KPIs, die dahinter stecken und es ist wirklich dann für dich relevant, wenn du sagst, wir wollen den Impact, also wirklich diese Wirkung messen und nicht nur den Umsatz, also nicht nur diese typischen KPIs, sondern wir wollen wirklich wissen, was steckt dahinter.

Bianca Prommer [00:08:43]:
Und ich finde es einfach so schön, weil es einfach auch so dieses NutzerInnenzentrierte Denken hat und dieses Partizipative. Es ist entwickelt worden, das habe ich aber noch nicht gesagt, vom Danish Technological Institute, also Danish Technological Institute und wie gesagt ist kein offizieller Standard, aber für mich wirklich eine ganz ganz tolle Ergänzung. Mein Tipp an der Stelle, schau dir tatsächlich beide Manuals mal an, schau mal anhand von vorherigen Innovationen, welches hier besser wirken kann. Überlegt dir vielleicht auch so ein, 2 Impulse aus diesem Kopenhagen Manual mitzunehmen, zu sagen, okay, wie kann ich denn wirklich Wirkung messen? Und das finde ich ganz, ganz spannend. Ich habe dann auch noch einen dritten Punkt mitgebracht, ich habe eigentlich nur 2 Manuals angekündigt, allerdings gibt es ja auch was ganz was Neues und zwar seit 10. September 2024 gibt es eine neue ISO-Norm und zwar international, Weltweit ist die veröffentlicht worden und zwar ist das die ISO 56001. Das ist eine ISO-Norm für Innovationsmanagement- Systeme. Da werde ich in 3 Wochen eine ganz ganz ausführliche Podcast-Folge machen.

Bianca Prommer [00:10:06]:
Ich habe mir da den Vertreter aus Deutschland eingeladen, der von Anfang an hier dabei war, in dieser ISO 56001 mitzuwirken. Ich habe mir den Dennis Böcker eingeladen und wir werden da gemeinsam darüber sprechen, was so die Vorteile dieser ISO 56001 sind, für wen das ist, was es eigentlich bewirkt und auch ich bin seit kurzem im Komitee für diese ISO-Norm beim Austrian Standards dabei. Das heißt, ich arbeite damit, ich arbeite damit, die ISO-Norm besser zu verstehen, für die Unternehmen greifbar zu machen, auch hier ein entsprechendes Ausbildungskonzept zu erarbeiten, weil ich davon überzeugt bin, dass es großartig ist, wenn wir hier eine Art Leitfaden haben für ein funktionierendes, ganzheitliches Innovationsmanagement-System. Und da werden eben auch Kennzahlen natürlich mitgedacht. Also da unbedingt den Podcast abonnieren, wenn du es noch nicht gemacht hast. In 3 Wochen gibt es da wirklich eine ganz ganz tolle Podcast Folge. Ja, vielleicht so zusammengefasst, wie du all diese Manuals oder auch dann die ISO-Normen für dich nutzen kannst. Wichtig ist, dass du sagst, ich möchte Wirkung messen.

Bianca Prommer [00:11:21]:
Also ich möchte es nicht nur Umsatz oder Profit messen, ich möchte wirklich Wirkung messen. Und dann kannst du dir 3 Fragen stellen. Erstens, was wollen wir für wen bewirken? Also für wen wollen wir Wirkung mit unserer Innovation bewirken und was wollen wir bewirken? Dann die zweite Frage, was kann ich messen? Also gibt es Kennzahlen, kann ich mir Feedback einhalten, kann ich das Verhalten messen und dann welche Kennzahlen beschreiben das denn? Und da finde ich immer ganz gut quantitativ und qualitativ zu verbinden. Am besten ist, du nutzt das Oslo Manual für die Strukturenvergleichbarkeit und du nutzt das Kopenhagen Manual, einfach noch diesen Schritt in Richtung Wirkung zu gehen. Beide Werkzeuge gemeinsam helfen dir hier wirklich wegzukommen von dieser reinen KPI, Output, Zahlen, Umsatz, Profit, Anzahl der Ideen hin zu 1 echten Wirkung von Innovation, damit das einfach auch wirklich greifbar ist und ihr seht, warum ihr das Ganze auch macht. Also da wirklich mein Tipp, ich verlinke dir alle wichtigen Manuals in den Shownotes, schaut da mal gemeinsam rein und das macht auch absolut Sinn. Wenn du sagst, ja ich möchte unbedingt neue Kennzahlen entwickeln mit meinem Team gemeinsam und da brauche ich auch Unterstützung, dann lass uns gerne hier ins Gespräch kommen. Ich verlinke dir einen Link, wo du dir sofort ein kostenloses, unverbindliches Erstgespräch buchen kannst.

Bianca Prommer [00:12:59]:
Lass uns mal schauen, welche Kennzeichen auch für dich, dein Team und dein Unternehmen Sinn machen. Und damit bleibt mir eigentlich nur noch die nächste Folge anzukündigen. Die nächste Folge, da dreht sich alles Zukunftsmanagement. Ich habe mir Zukunftsmanager und Vorseitexperten Michael Deckner eingeladen und wir sprechen darüber, wie wir Trends erkennen, was ist überhaupt ein Trend und wie macht man aus einem Trend eine Innovation. Also dranbleiben, dabei sein, Podcast abonnieren und bis zum nächsten Mal bei Innovation einfach machen. Ciao, ciao.