Demut, ein Zeichen von Schwäche?

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Launched: Jan 15, 2024
podcast.voicesoflife@gmail.com Season: 1 Episode: 4
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Demut, ein Zeichen von Schwäche?
Jan 15, 2024, Season 1, Episode 4
APG Mannheim
Episode Summary

Demut ist Schwäche. Eine Aussage, welche das heutige Gespräch angeregt hat. Ist Demut nur eine veraltete Tugend oder steckt da mehr dahinter? Wir unterhalten uns darüber und inwiefern es echte und falsche Demut gibt und wieso sie richtig angewendet eventuell eine große Stärke sein kann.

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Demut, ein Zeichen von Schwäche?
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Demut ist Schwäche. Eine Aussage, welche das heutige Gespräch angeregt hat. Ist Demut nur eine veraltete Tugend oder steckt da mehr dahinter? Wir unterhalten uns darüber und inwiefern es echte und falsche Demut gibt und wieso sie richtig angewendet eventuell eine große Stärke sein kann.

Aber ich denke es ist doch auch so, dass Menschen, die überhaupt nicht demütig sind oder überhaupt nicht bescheiden sind, dass die auch von anderen Menschen als gemieden werden. Oder was ist denn das für einer, der meint immer er ist der Beste oder sie ist die Größte und kann alles und diesen jenes. Und dann distanzieren sich auch Menschen von einem. 

Hey Podcast-Freunde, willkommen zu Voices of Life, dem Podcast mit Themen rund den aposemischen Glauben im 21. Jahrhundert. Lasst uns drüber sprechen, was euch interessiert. Hier auf Voices of Life. 

Herzlich willkommen zu einer weiteren Episode von Voices of Life. Schön, dass ihr wieder dabei seid. Heute geht es ein Thema, das eine Geschichte zum Vorlauf hat, die ich einmal erlebt habe. Da war ich noch im Bankenwesen unterwegs und da hatten wir eine Vorstandssitzung. Und der Vorstand hat folgenden Satz gesagt, Demut hat mich im Leben nie weitergebracht, denn Demut ist Schwäche. 

Und die Frage Stellen wir uns heute, ist Demut überhaupt noch ein Wert, der heute noch relevant ist? Oder ist Demut nur ein Zeichen von Schwäche? Was veraltet das, was einen nicht mehr weiterbringt und einfach eher am Boden und zurückhält? Wir haben 

ja gemeinsam vor der Episode diskutiert und haben uns überlegt, Was ist denn eigentlich Demut? Und ich denke, bevor wir dann darüber reden, ob Demut tatsächlich eine Schwäche ist, sollten wir uns irgendwie einig werden, wie wir hier jetzt mal für uns Demut definieren würden, so dass es jeder verstehen kann. Weil wir haben auch, glaube ich, den Eindruck, wenn wir verschiedene Leute, ob bei uns aus der Gemeinde fragen würden oder wenn wir in die Stadt gehen würden und machen eine Umfrage, dass wir verschiedene Antworten bekämen zu diesem Thema Demut. Zum einen diejenigen, die im Glauben sind, an dem Herrn glauben oder in irgendeiner religiösen Vereinigung sind, die werden Demut auf eine bestimmte Art definieren und diejenigen, die nicht in irgendeiner religiösen Gemeinschaft sind, werden vielleicht ähnlich oder gar ganz anders Demut definieren. Wer von euch möchte noch ein bisschen was dazu sagen? 

Demut ist ja, wie du gesagt hast, ein Begriff, der viele Seiten hat. Ich denke, für Leute in der Welt ist es besonders einfach ein Wort für etwas, was dem Trend entgegen geht, dass man sich selbst in die Mitte stellt und verherrlicht und lobt und preist für all die Sachen, die man so erreicht hat und sagt, dass alles halt wegen einem Selbst so toll ist in seinem Leben, wie es ist und alles halt so auf sich bezieht. Und das ist ja ein Trend, der irgendwie schon zu beobachten ist, zumindest für mich. Und Demut ist da was, was dem entgegensteht dann. Heißt, dass man eben sagt, nee, das ist nicht alles, weil ich so toll bin, sondern wegen anderen Dingen, die es da vielleicht gibt. 

Also es gibt ja auch viele in der Selbsthilfebranche, sage ich jetzt einfach mal so, die dann sagen, du kannst es schaffen, wenn du mehr arbeitest, wenn du diszipliniert bist, dies, dies, dies, dies. Und es wird alles auf sich selbst bezogen, auf die eigenen Fähigkeiten bezogen und das Ausarbeiten der eigenen Fähigkeiten. Und man findet nicht so sehr auch Hinweise darauf, dass ja, du kannst vielleicht viel, aber Es ist nicht alles nur deinetwegen, dass du den Erfolg hattest, sondern es gibt noch andere Personen, andere Faktoren, denen du deinen Erfolg, ja, nebo, du deinen Erfolg, ich komm gerade ins Strauchelsatz, es gibt noch andere Faktoren, die deinen Erfolg begünstigt haben. Die deinen Erfolg begünstigt haben. Und ja, das sind manche Menschen, die können damit gar nix anfangen. 

Die denken immer nur, sie selbst sind diejenigen, die alles erreicht haben. Und diejenigen, die das nicht sind, die würden wir unter anderem auch als demütig bezeichnen. 

Das Spannende finde ich auch, es ist ja auch eigentlich nie der Fall, dass es immer nur einer selbst war. Das ist in unserer Gesellschaft eigentlich oder in dem menschlichen Leben, glaub ich, grundsätzlich nicht möglich. Weil egal, was man hat oder nicht hat, das hat ja irgendwas mit jemand anderem zu tun. Beispielsweise, egal, ob's jetzt auf dem Beruflichen ist oder ich hab ne Wohnung in der Stadt angemietet. Da fängt's ja schon an. 

Die hat ja irgendwer gekauft, irgendwer hat die mal gebaut. Wenn wir's wirklich darauf unterbrechen würden, es ist nie nur von dir selbst abhängig, dass irgendwas in deinem Leben geschehen ist. 

Ja, und da sind wir, glaube ich, auch bei einem Punkt, was wir gesagt haben. Es hat auch einfach was damit zu tun, die Sachen realistisch zu sehen und zwar ein Bewusstsein zu haben für die Dinge und über die Dinge, aber ein gesundes Bewusstsein zu haben für diese Sachen. 

Also man kennt seine Grenzen, man weiß, was man machen kann, was man nicht machen kann. 

Und da hatten wir aber auch den Punkt der falschen Demut, weil die kann ja auch in die Richtung gehen, dass man sagt, ich kann ja gar nichts, ich bin ja so ein armer Schlucker und ein Nichts und Niemand. Und das ist ja aber auch dann wieder nicht so ein Bewusstsein dafür, wer ich eigentlich bin, sondern auch wieder eine übertriebene Demutshaltung, die aber gar nicht eigentlich das ist, was Demut vielleicht ausdrückt. 

Es zeigt halt ein falsches Bild von der Person. 

Ja, ich denke eine bewusste Wahrnehmung ist schon ganz wichtig. Eine Selbstwahrnehmung sollte man schon haben, eine selbstbewusste, aber eine gesunde, wie du auch gerade gesagt hast. Und den Faktor Gott sollte man nicht ausnahmvoll lassen. Jetzt in unserem Bereich insbesondere, wir sind uns auch, wir sind sozusagen gottbewusst. Und es ist uns klar, dass wir viele Dinge, die wir haben oder das, was wir eigentlich sind grundsätzlich, einem, das verdanken wir unserem Herrn, der uns geschaffen hat, wie er uns geschaffen hat, der uns geschaffen hat mit den Talenten und Fähigkeiten. 

Ja, wir haben sie vielleicht weiter ausgearbeitet, Wir haben vielleicht weiter geübt und trainiert und so weiter, aber alles nur deshalb, weil der Herr uns dazu auch befähigt, dass wir das tun können. So haben wir also aus religiöser Sicht oder aus Glaubenssicht heraus, wenn wir uns vergleichen würden sozusagen mit dem Herrn, dann sind wir uns alle bewusst, dass wir eigentlich gar nichts sind. Ein Nichts sind im Vergleich zu dem Herrn. Und wir finden es eine große Ehre, wenn der Herr uns überhaupt beachtet und wenn der Herr uns auch benutzen möchte für seine Aufgaben und für seinen Dienst. So dann, wenn wir da erfolgreich sind in den Aufgaben, die der Herr uns gegeben hat, oder auch auf unserem Arbeitsplatz oder in unserem Studium oder sonst wo, dann wissen wir ganz genau, die Ursache liegt darin, dass der Herr uns dazu befähigt hat. 

Wir gehen da nicht umher und sagen, ja, das habe ich alles gemacht und so weiter. Das wäre dann Stolz und das haben wir gelernt, dass der Herr derjenige ist, der uns da hilft. Und das ist dieses Gottesbewusstsein. Und dieses Bewusstsein fehlt sehr oft bei Menschen, die mit dem Herrn nichts zu tun haben wollen. Und da gibt es dann Menschen, die ihre Bescheidenheit, vielleicht ist das so ein kleines Mitsynonym, ein Aspekt, den wir verwenden können für Demut, dass deren Bescheidenheit auf was anderes gründet und dass die dann sagen, ja, es ist ja nur deshalb so, weil ich ein gutes Netzwerk hatte, weil jemand für mich ein gutes Wort eingelegt hat und viele andere Faktoren, die mit Gott nichts zu tun haben. 

Und deshalb können diese Menschen auch bescheiden sein. Aber für uns als Gläubige ist es ganz klar, dass unsere Demut, sie muss auf Jesus Christus gegründet sein, auf unseren Herrn und Gott gegründet sein. 

Eine Geschichte, die mir gerade eingefallen ist, ich glaube, die ist eine Apostelgeschichte. Da tritt der König Herodes vor das ganze Volk und hält eine große Rede. Dann steht so was drin wie, er gab Gott nicht die Ehre. Und zack, wurde er erschlagen von einem Engel, und irgendwie Würmer haben ihn gefressen. Also ganz eklig eigentlich. 

Und das ist mir grade so eingefallen, wo du gesagt hast, dass eben es auf anderen beruht, oder auf Gott, oder dass man ihm auch die Ehre gibt. Und ich glaube, dass eben auch ein Teil davon ist, dass man die Ehre nicht nur für sich selbst nimmt, sondern sagt, hier, ja, ich gebe Gott auch die Ehre für die Dinge, die er mir gegeben hat, die ich aber dann, wie du auch gesagt hast, benutzt habe. Weil Herr Rothes hat halt eine gute Rede gehalten. Das müssen wir auch mal festhalten. Also, er hat wohl gut geredet und gesagt, wow, das ist ja schon fast, als würde Gott hier reden. 

Hier, Eloquenz, und er hat super geredet. Worte wahrscheinlich gut verwendet. Und er hat Gott nicht die Ehre gegeben und zack, abgeschlagen. 

Oder ein anderes Beispiel hier, der Nebukadnezar, ne? Der auch sich so gerühmt hat über sein Königreich und das alles gesagt hat, dass es ja eigentlich Stolz darin genommen hat. Und der Herr hat ihm aber dann gezeigt, nein, sondern ich bin derjenige, der Macht auch hier auf Erden gibt oder wegnimmt und du solltest mir dafür danken und demütig sein und mir dafür auch den Dank und die Ärger geben. 

Der Herr hat es zugelassen, dass Nebukadnez ein solches Imperium damals aufbauen konnte, unter Anderem, dass er auch in der Lage war, das jüdische Volk zu überwinden. Und das hat der Herr ja extra so gemacht, die Israeliten damals zu demütigen für ihre Abgötterei, die sie getrieben haben und so weiter. Und hat ihn benutzt, aber das hat er ja nicht erkannt. Dann dachte er, er ist jetzt der tolle Hecht. Was er alles durch seine Leitung und durch seinen Führungsstil, was er alles erreicht hat. 

Schau dir mal diese ganzen hängenden Gärten an in Babylon und dies und jenes. Und dann hat der Herr ihm mal gesagt, so, Jetzt wirst du zum Tier, jetzt frisst du mal Gras. 

Ja, und ich finde, da sieht man auch, dass die Demut keine Schwäche ist, sondern tatsächlich war sein Stolz die Schwäche. Und über die Demut hat er erst zurückgefunden dann und Gnade gefunden beim Herrn. Und ja, da gibt es ja auch das Sprichwort, den Stolzen widersteht er, aber den Demütigen erbarmt er sich. Und von daher, weil ja auch unser Thema ist, ist Demut eine Schwäche. Wenn Gott gegen die Stolzen kämpft, aber für die Demütigen, dann kann das ja nicht unbedingt eine Eigenschaft sein, die Schwäche hervorbringt. 

Also meiner Meinung nach ist auch Demut ein Zeichen für Reife und für Stärke. Für beides. Also komplettes Gegenteil von Schwäche. Wie du auch gesagt hast, reif. Ich denke, aufgrund von Aneignungen, von Wissen und Erfahrungen, die wir gemacht haben als Kind Gottes, wir beziehen das jetzt hier auch auf unser Glauben, da hat man doch gelernt, dass wir abhängig sind von Gott und er der wahre Urheber unserer Talente, aber auch unserer kognitiven Fähigkeiten ist. 

Und wir, dass wir alles, was wir geworden sind, Das sind wir geworden durch seine Hilfe, weil er uns dazu befähigt hat. Und das sind Menschen, die dann eine gewisse geistige Reife entwickelt haben. Die können das problemlos anerkennen. Wir haben damit gar keine Probleme, dieses Lob weiterzugeben an den Herrn und nicht selber für sich zu beanspruchen. Das zeigt eine Reife. 

Und die Stärke, finde ich, liegt darin, dem weltlichen Drang, anderen überlegen sein zu wollen oder keine Schwächen zeigen zu wollen, diesem Drang zu widerstehen. Ich finde, das erfordert Stärke. Wenn man in der Schule, Studium oder in der Arbeitswelt ist, gibt es immer Menschen, die haben Angst davor, ihre Schwächen auch mal anzusprechen und zu zeigen, ja gut, das kann ich jetzt einfach nicht. Oder dann auch die Selbstverantwortung dafür zu nehmen, dass ja, das ist dann mein Fehler, weil sie dadurch eingestehen müssen, dass sie vielleicht etwas nicht konnten. Und das ist für sie unheimlich schlimm. 

Aber wenn wir einfach diese Demut haben, dann wissen wir ja, wir können nicht alles. Aber es gibt andere Dinge, die wir können. Und unser Wert selbst als Mensch, den werden wir dann nicht aufgrund unserer Fähigkeiten ableiten, sondern einfach, weil wir eine Seele sind, die der Herr geschaffen hat nach seinem Ebenbild und daraus können wir schon unseren Selbstwert ziehen und unsere Identität ziehen. Und wenn wir eine so gesunde Identität haben, dann fällt es uns leicht demütig auch zu sein. 

Ja, das heißt, was du gerade auch gesagt hast, eigentlich braucht man eine gewisse charakterliche Stärke, demütig zu sein, beziehungsweise beruht aber diese Charakterstärke in Anführungszeichen ja auch nicht auf einen selbst wider oder fleischlich, weil man von sich selbst so überzeugt ist, sondern für uns eigentlich ja auf den Herrn, weil wir wissen, ich bin sein Kind, er hat mich lieb und ich mache einfach das, was er mir sagt vielleicht. Und das heißt eigentlich ist Demut auch eine Kraft, weil wenn wir einmal erkannt haben, dass wir nichts sind, aber der Herr uns trotzdem seine Kinder nennt, dann ist es egal, ob wir mal eine Niederlage haben oder enttäuschen oder Enttäuschungen erfahren von uns selbst, dann wissen wir trotzdem, der Herr liebt nicht, weil wir das gelernt haben durch die Demut. 

Zu dem Punkt Lernen. Ich glaube, durch Demut kann man auch vieles lernen wie Glauben, Vertrauen und sogar Geduld. Wenn man jetzt zum Beispiel in einem neuen Lebensabschnitt weitergehen will und man nicht einfach selber aus seinem eigenen Gedanken oder aus seinem eigenen Talenten einfach fortgeht, sondern sagt, ey, ich vertraue auf dich, bzw. Ich tue mein ganzes Bewusstsein in dich reinsetzen und sowohl auch mein Talent nutzen dafür. Das zeigt auch gewisse oder bringt dir gewisse Dinge bei. 

Wie ich schon davor gesagt habe, Geduld, Vertrauen und auch Glauben. 

Und ich glaube, es gibt ja auch eine Sicherheit in dem Ganzen, dass du weißt, ja, ich bin bis hierher gekommen mit Gott und mit den Dingen, die ich bekommen habe. Und ich werde auch weiterkommen und mich weiterentwickeln können und weiter vorangehen können, auch in neue Wege, in neue Erfahrungen, in neue Lebensabschnitte, dass ich weiß, hier bin ich trotzdem sicher in dem, wo ich bin, mit Gott zusammen. Was auch noch ein Gedanke war, den ihr beide jetzt erwähnt habt, Sebastian und du, Justin, auch sich nicht von anderen abhängig zu machen. Diese Abhängigkeit, die es ja oftmals heute gibt von anderen. Okay, ich brauch die Bestätigung, die Anerkennung von anderen. 

Hatten wir auch am Anfang drüber geredet, ob's in der Geschäftswelt ist oder auch im Persönlichen, dass man diese Bestätigung von anderen braucht, selbstsicher zu sein und dieses Selbstbewusstsein zu entwickeln. Wenn andere das nicht gut finden, was ich mache, dann mach ich's weg. Das haben wir bestimmt noch mal in einer anderen Episode. 

Aber wenn 

man was postet auf Social Media, ist es oft so, wenn das nicht in einer Stunde 20, 30, 100, 1000 Likes hat, je nachdem, welche Followerschaft man hat, dann macht man's wieder runter, weil, oh, dann passt das nicht in meine ganze Bio 

So heißt das, oder? Raffi. 

In meinen Da einfach rein. Wir sehen schon einen Social Media Experten. 

Aber ich denke es ist doch auch so, dass Menschen, die überhaupt nicht demütig sind oder überhaupt nicht bescheiden sind, dass die auch von anderen Menschen als gemieden werden. Oder was ist denn das für einer, der meint immer, er ist der Beste oder sie ist die Größte und kann alles und diesen jenes. Und dann distanzieren sich auch Menschen von einem. Und unsere Aufgabe ist es ja unter anderem auch als Christen in dieser Welt, Seelen zu gewinnen für den Herrn. Und wenn wir da eine gewisse demütige Haltung haben, dann können sich die Leute auch was mit uns anfangen und merken, ja, er oder sie hat nicht alles zusammen sein ganzes Leben und ist alles perfekt und so weiter, macht auch Fehler und gibt es dann auch zu. 

Und da können die Leute doch mehr mit einem was anfangen und sind dann eher geneigt, mit jemandem irgendwas zu unternehmen oder auf diese Person zu hören, als jemand, der immer meint, er müsse der Größte und der Beste, der Tollste, der Schnellste und was weiß ich noch alles sein, weil die werden doch eigentlich immer eher von anderen angeschaut als, was will der denn? 

Und die haben ja auch oft total kindliches Verhalten, also dadurch, dass man ja vortäuscht, man hätte keine Schwächen und so weiter. Wenn man dann mal Kritik bekommt oder so, dann reagiert man ja extrem, also sensibel oder energisch oder auf jeden Fall in einer Art und Weise darauf, wie, dass es total destruktiv ist für die Situation oder kindlich wirkt auf den anderen vielleicht, wie so das Kind, das sagt 

nein, nein, nein, 

wie auch immer. Genau. 

Ich habe hier mal einen Satz aus Wikipedia. Ich habe erst überlegt, dass ich den doch nicht lese, aber ich lese ihn doch einfach mal vor. Ihr könnt dann dazu noch euren Senf geben. Also hier aus der allwissenden Datenbank Wikipedia. Ich hoffe es versteht jeder, dass wir das nicht als die endgültige Autorität sehen, aber manchmal sind da ein paar gute Sachen drin. 

Ok, da heißt es, entgegen mancher Formen des religiösen Lebens, in denen eher Demütigung als Demut im Vordergrund stand, wird in der heutigen christlichen und jüdischen Spiritualität oder Glauben, wenn wir vielleicht eher sagen, Demut nicht als ein sich klein machen oder als leugnen des eigenen Wertes gesehen, sondern als realistische Selbsteinschätzung des Menschen in seiner Position in der Welt, seiner eigenen Geringheit im Vergleich mit der Größe Gottes, aber zugleich seine Würde und seinen Wert als Geschöpf und Kind Gottes. Das ist jetzt ein sehr geschwollener Satz, würde ich vielleicht dazu sagen, aber es beinhaltet doch einige Aspekte, das uns zeigt, dass wir einen gewissen Wert von dem Herrn bekommen. Kleiner müssen wir uns nicht machen als diesen Wert, den der Herr uns gegeben hat. Aber wir wissen ganz genau, dass dieser Wert nicht etwas ist, das wir uns selbst erarbeitet haben, sondern dass es von dem Herrn kommt. Und das ist das eine, weil manche, die machen sich halt so klein und kleiner, als sie eigentlich sein sollten hier in dieser Welt auch. 

Der Herr hat ja auch zu uns gesagt, durch sein Wort, wir sind das Salz dieser Erde. Wir sind das Licht. Nicht, dass das unser eigenes Licht ist. Es ist ja das Licht Gottes, das durch uns scheint. Und das Salz, das wir sein können, das können wir auch nur durch ihn sein, der in uns wirkt und der in uns arbeitet. 

Aber wir sehen hier, der Herr hat uns da schon einen gewissen Wert gegeben, denn wenn wir absolut wertlos wären in seinen Augen auch, dann wäre er für uns nicht gestorben. Ja. Also einen gewissen Wert haben wir. Der darf uns natürlich nicht zu Kopf steigen. Das ist das Problem bei manchen Menschen, dass sobald man denen Anerkennung gibt und sie sagt, oh, das hast du toll gemacht und sie lobt, dass es denen dann zu Kopf versteigt und die Demut geht wieder in den Keller runter. 

Das darf natürlich nicht der Fall sein. Ganz klar. Möchte jemand vielleicht noch was ergänzen dazu? 

Ich finde vor allem den Punkt, die realistische Selbsteinschätzung des Menschen in seiner Position in der Welt, das stellt einen so in Relation zu allem anderen, sowohl zu seinen Mitmenschen als auch zu Gott, als auch zu sich selbst, dass man sich bewusst ist, wer man auch ist, welche Identität ich habe als Kind Gottes, welche Identität ich aber auch beispielsweise auf dem Arbeitsplatz habe im Vergleich zu anderen Mitarbeitern, zu Kollegen, dass ich da auch nicht jetzt besser oder auch schlechter bin als die Person, sondern wir sind beide Mitarbeiter, wir haben unsere Aufgaben. Und sich da eben auch nicht kleiner zu machen, als man ist. Dieses sich klein machen, ich find den Satz eigentlich super, muss ich sagen, ich find, das umschreibt das ganz gut. 

Ich hätt vielleicht nur eine andere Anmerkung, wenn ich mir das so anschaue. Realistische Selbsteinschätzung, ist das tatsächlich immer möglich? Oder kann es vielleicht eher so sein, dass ich mich heute so einschätze, aber dann aufgrund von anderen Erfahrungen, Lebenserfahrungen, irgendwann Jahre später doch nochmals mich anders einschätze, mich neu bewerte. Was meint ihr dazu? 

Ja, es kann schon passieren, auf jeden Fall. 

Ja, deswegen, wie du ja gesagt hast, das ist auch nicht das allwissende oder vollständige Lexikon hier Wikipedia. Aber Fakt ist ja, zu so einer Einschätzung zu kommen, die realistisch ist, brauchen wir die Demut. Das heißt, eine der Früchte der Demut ist eine realistische Einschätzung von sich selbst in der Welt. Von daher ist das schon richtig. Aber wir sind halt bis zum Ende noch Lernende und vielleicht erkennen wir später irgendwann nochmal, oh, hier oder da habe ich mich noch viel zu wichtig gesehen oder gedacht, die brauchen mich unbedingt auf der Arbeit, weil an mir hängt hier alles und deswegen power ich immer durch. 

Dabei eigentlich auch da wieder wäre Demut angebracht gewesen und zu wissen, nee, wenn ich nicht da bin, dann kann das auch jemand anderes mal machen und ich muss hier nicht am Burnout verkratzen oder sowas. 

Ja, ich denke, das merkt man auch. Wie heißt es? Ich weiß, dass ich nicht weiß. Das ist bei mir auch so, wenn ich Sachen in dem Wort Gottes, bestimmte Themen, nachforsche und studiere. Ich hatte die vielleicht schon ein paar Jahre vorher mal gemacht und dachte, jetzt hast du mal einen guten Einblick, das Ganze hast du ein gutes Wissen aufgebaut und dann siehst du einfach, wenn du weiter studierst, wie tief du gehen kannst und noch tiefer und noch tiefer. 

Und dann sitzt du dann irgendwann an deinem Schreibtisch und denkst, ich hab gar keine Ahnung. Also ich weiß ja gar nichts, da ist ja noch so viel zu wissen und da muss man dann wieder schon aufpassen, dass man nicht dieses, wie heißt das neue deutsche Wort, dass man, ach ich hab's jetzt einfach vergessen, dass man denkt man gibt alles nur vor, Man täuscht alles nur vor. 

Ah, Imposter. 

Ja, Imposter Syndrome. Ja, genau. Das ist so dieses neue deutsche Wort. Vielleicht reden wir darüber auch mal in einer anderen Episode. Muss man natürlich aufpassen. 

Aber trotzdem, es macht einen schon demütig, wenn du dann siehst, dass dein Wissen noch lange nicht zu Ende ist. Da gibt es noch so viel mehr zu lernen und zu erfahren. Ich glaube auch in anderen Bereichen, was weiß ich, in dem Musikerbereich, da kannst du bestimmt, Steven, auch was dazu sagen, dass wenn jemand, der gar kein Piano spielt beispielsweise, dich hören würde und würde denken, ja, der hat jetzt alles schon erreicht. Jetzt, aber wie würdest du dann dazu, darauf reagieren? 

Lustig dazu, dass tatsächlich passiert das dauerhaft aktuell, weil wir ja auch Leute haben, die jetzt grade anfangen, Klavier zu spielen, die das auch üben und lernen. Und da kam das so oft jetzt schon, oh, wie soll ich das denn spielen? Das ist so überwältigend viel. Und ich seh mich dann selbst aber im Vergleich zu anderen, wo wir dann noch in Amerika waren, doch, davon haben wir, glaub ich, schon erzählt, auf den Konferenzen und so, und da seh ich halt die Leute, oder auch in Videos, in Aufnahmen, wo ich mir denk, ich hab gar keine Ahnung, was ich überhaupt hier mache. Ich kann wirklich die Grundlagen, und Für die ist es dann aber wiederum so, die sagen auch in den Videos, in Tutorials oder so, ja und dann spielst du einfach dies, das, das, jenes. 

Und ja, ist ja selbstverständlich, das muss ich ja jetzt nicht genauer erklären. Und ich spule dann zurück und lasse da ganz langsam laufen. So, lass uns da nochmal genau schauen, was da eigentlich drin steht. 

Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass eine realistische Selbsteinschätzung nicht wirklich möglich ist, weil wenn du jetzt nur unter uns wärst und es wäre kein anderer da, dann würdest du dich wahrscheinlich einschätzen als ich bin ein guter Pianospieler. Ich bin ein guter Pianospieler, gut, vielleicht sehr gut sogar. Aber wenn du dann mal aus dieser Umgebung herausgeholt wirst und bist in einer anderen, die auch das professionell machen und was weiß ich noch alles mögliche und viel mehr Übungsstunden drauf haben als du und so weiter. Und dann auf einmal erkennst du, ups, meine realistische Selbsteinschätzung ist dahin, wenn ich mir jetzt diesen anderen Kontext anschaue. Und wenn wir das auch noch sehen in Bezug zu unseren Fähigkeiten und uns und dann auf Gott beziehen, dann ist uns, glaube ich, allen klar, vergiss es. 

Wir brauchen erst gar nicht anzufangen, uns in irgendeiner Form mit dem Herrn zu vergleichen. Man kann nicht mal sagen, er ist auf einer ganz anderen Ebene. Der ist so weit weg, das können wir gar nicht fassen in Perfektion. 

Ja, ich denke, das Einzige, was wir vielleicht halbwegs realistisch schon einschätzen können, aber nicht verstehen können, ist, dass Gott unendlich ist und zeitlos ist und allmächtig ist. Das verstehen wir zwar nicht, aber wir können, wenn wir dann uns angucken, daneben relativ realistisch sehen, dass wir halt nicht so sind und dass das im Vergleich, also dass man da nicht mal so wirklich einen Vergleich mehr anstellen kann, weil wir wirklich dann nahezu verschwindend gering sind neben dem Herrn. Aber alles andere, was dann darüber hinausgeht, wird es dann schon schwierig. 

Aber ich meine, wir glauben ja an unseren Herrn, der uns wirklich mehr geben kann, wenn wir es brauchen. Und natürlich, wir haben unsere realistischen Einschätzungen, aber die können wir ja noch weiter aufbauen, indem wir jetzt üben, zum Beispiel bei Klavierspielen oder auch dem Vertrauen dem Herrn geben. Und der Herr gibt uns auch dann diese gewisse Fähigkeit, das weiter auszubauen. Also ich glaube, Da kann man schon auf jeden Fall mehr draufbauen, auf was man denkt. Aber ich denke, 

dazu ist Demut wichtig. Auf jeden 

Fall, ja. 

Dass ich einfach mal sage, ich mach das jetzt als Musiker mal kurz, weil wir das gerade ja vorhin auch hatten, dass ich als Musiker mir sage, ich hab noch nicht alles erreicht, ich weiß noch nicht alles, weil es gibt Leute, die denken, sie wissen schon alles und dann wollen sie sich von anderen auch nichts mehr sagen lassen. Wenn sie dann mal korrigiert werden, dann wollen sie es nicht akzeptieren, weil sie denken, sie sind hier der Menschheitssegen auf Erden sozusagen die einzigen. Und deswegen da ist dann Demut erforderlich, damit, wie du sagst, der Herr uns noch mehr geben kann, dass wir uns noch weiterentwickeln können. 

Da muss man schon erkennen, dass man nicht hier grenzlos ist ohne dem Herrn. Das ist auf jeden Fall was man erkennen muss, weil es gibt, ich glaube, es ist auch ein Grund, warum viele, jetzt nicht alle, aber viele nur zu diesem gewissen Punkt kommen, weil die dann denken, wir wissen, ich weiß schon alles. Bis sie natürlich zu dem Punkt kommen, wo die dann merken, ah ja, das sind gewisse Leute, die sind besser als ich oder talentierter in eine gewisse Sache als ich. Und dann erst merken, aber wie schon gesagt, das ist nur bei manchen Fans und nicht bei allen Fans. Nicht, dass jetzt ich hier untermachen müsste oder so. 

Wir kennen das doch auch, bestimmt auch in dem Fall von Pubertät. 

Ah ja. 

Oder? Also ich glaube, wenn jetzt Eltern hier wären von uns und von anderen, die können das doch alle bestätigen, in der Pubertät, da hat man doch immer gedacht, man weiß jetzt schon alles, man weiß wie der Hase läuft. Und jetzt im Nachhinein, wenn man dann älter geworden ist und hat dann selbst andere Verpflichtungen und so weiter, die auch unsere Eltern damals hatten, dann merken wir, hätte ich doch mal den Mund gehalten. 

Ja, und ich finde aber auch hier sieht man wieder, dass Demut nicht Schwäche ist, sondern einem ermöglicht weiterzukommen, beziehungsweise ein Schlüssel ist, weiterzukommen oder auch ein Schlüssel, den Herrn überhaupt mal kennenzulernen, weil er sich dann finden lässt, auch wenn er sieht, da ist niemand, der total verblendet von sich selbst und zu Kopf gestiegen von sich selbst ist, sondern jemand, der mich wirklich sucht und mich schätzt und auch respektiert als Herrn und Gott. 

Amen. Und ich denke auch, Demut ist eine kraftvolle Waffe gegen Stolz. 

Ja, auf jeden Fall. 

Wir brauchen jetzt nicht alles zu lesen, aber in Jakobus, wer es zu Hause mal dann lesen möchte, Jakobus 4, Verse 6 bis 10, da haben wir ein bisschen was über die Demütigen und über die Stolzen. Der Herr widersteht diesen Stolzen, er will mit denen gar nichts zu tun haben. Und wenn der Teufel gegen uns kommt, dann können wir ihm widerstehen. Wir können demütig sein. Das heißt, Vers 10, demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. 

Also er wird uns sogar noch erhöhen dadurch. Das ist eine wunderbare Sache. Und der Teufel kann halt mit dem Stolz dann nicht gegen uns kommen, weil wir demütig sind. Und das ist auch eine Waffe halt gegen ihn, gegen den Feind. Und damit, denke ich, haben wir eigentlich ziemlich klar gesagt, ihr könnt gerne noch was dazu sagen, aber ich denke, da haben wir schon ziemlich klar gemacht, dass Demut keinesfalls ein Zeichen für Schwäche ist. 

Never ever. 

Nee, ich glaub auch, da sind wir jetzt doch. Wir hatten uns am Anfang Gedanken gemacht, wie das jetzt so wird und ob das funktioniert, aber ich glaube, das war jetzt doch ganz spannend, darüber nochmal uns auszutauschen, darüber zu reden. Ich hoffe, euch hat es auch gefallen da draußen. Gebt uns gerne ein Like, folgt, drückt auf die Glocke, wenn man das so schön sagt, dass ihr keine Folge mehr verpasst. Und wir freuen uns auf alle Fälle auf das nächste Mal. 

Bis bald. 

Ciao. Bis bald. Wir freuen uns auf euch. 

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