Der Alltag eines jungen Christen

Voices of Life

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Launched: Apr 01, 2024
podcast.voicesoflife@gmail.com Season: 1 Episode: 15
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Voices of Life
Der Alltag eines jungen Christen
Apr 01, 2024, Season 1, Episode 15
APG Mannheim
Episode Summary

Mehrmals pro Woche in die Gemeinde gehen, die Bibel lesen und täglich beten. Sind das die einzigen Unterschiede wenn es darum geht als Christ aufzuwachsen? Oder steckt da noch mehr dahinter? Begleite uns durch unsere Erfahrungen, während wir uns darüber unterhalten wie es für uns war, als Christen aufzuwachsen.

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Voices of Life
Der Alltag eines jungen Christen
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Mehrmals pro Woche in die Gemeinde gehen, die Bibel lesen und täglich beten. Sind das die einzigen Unterschiede wenn es darum geht als Christ aufzuwachsen? Oder steckt da noch mehr dahinter? Begleite uns durch unsere Erfahrungen, während wir uns darüber unterhalten wie es für uns war, als Christen aufzuwachsen.

Und ich als jüngerer Bruder saß da und habe mir gedacht, wow, okay, ich möchte nicht dasselbe auch erleben, wie er das erlebt hat. Und so das hat mich sehr geprägt, dann auch wirklich mich anzustrengen, mich da zu verbessern. Und ich glaube, Ich würde auch allen Jüngeren, die da sind, sagen, versucht es und überwindet euch. Und je öfter man sich überwindet, irgendwann ist dann was normal. Irgendwann ist es normal zu sagen, ich war im Gottesdienst am Wochenende. Und irgendwann sagst du vielleicht sogar, willst du mal mit in den Gottesdienst kommen? Aber ein Schritt nach dem anderen.

Hey Podcast-Freunde, willkommen zu Voices of Life, dem Podcast mit Themen rund den aposelischen Glauben im 21. Jahrhundert. Lasst uns darüber sprechen, was euch interessiert, hier auf Voices of Life.

Hallo und herzlich zurück bei Voices of Life. Wir haben heute eine neue Episode und wir sprechen über das Thema der Kindheit, aber aus einer speziellen Perspektive, nämlich aus der christlichen heraus. Wir wollen heute ein bisschen erzählen und beleuchten und teilen aus unserer eigenen Erfahrung, wie es war für uns als Kinder aufzuwachsen, weil es ist ja kein Geheimnis, dass Christen generell anders leben als die meisten anderen in der Welt und dass wir uns doch in vielem unterscheiden. Und so ist es aber natürlich auch schon als Kind, dass es anfängt, während man älter wird, dass die Art und

Weise von den Dingen, die man macht, die man erlebt, sich unterscheidet zu der Art und Weise oder der Erfahrung, die andere Kinder machen, die nicht in der Gemeinde aufwachsen oder im christlichen Glauben. Und deswegen möchten wir heute darüber sprechen, wie war das für uns und was war aber auch anders im Vergleich zu unseren Klassenkameraden und Freunden, die wir hatten, die nicht in der Gemeinde waren.

Also bei mir hat die Reise gestartet, als ich elf war. Da sind wir in die Gemeinde gekommen und sind sozusagen zum ersten Mal damit in Kontakt gekommen. Und anfänglich hat sich da jetzt erst mal gar nicht so viel getan oder verändert, außer dass wir eben zu den Gottesdiensten sonntags auf einmal jeden Sonntag in der Kirche waren. Und eben nicht nur zu bestimmten Zeiten wie Ostern oder Weihnachten, wo wir sonst immer waren, wo ich schon bereit war, okay, da geht's sonntags in die Kirche. An den anderen Tagen, ja, da hatten wir dann doch andere Dinge zu tun,

waren wir schwimmen oder haben sonst irgendwas gemacht. Und jetzt waren wir auf einmal jeden Sonntag eben in der Kirche. Dann kamen auch noch Bibelstudien und schnelle Woche dazu und andere Aktivitäten, die wir auch schon mal in einer anderen Folge erwähnt haben bei uns, wo man einfach dann auf einmal die Woche ganz anders geplant hatte und Mama gesagt hat, ja, jetzt gehen wir in die Kirche. Schon wieder? Mhm. Und das war für mich ganz komisch anfänglich, dass wir jetzt doch so oft mit diesen Menschen auch zusammen waren. Aber es war dann letztendlich auch eine Gruppe, die mich

doch auch gefreut hat, dass wir dort waren. Es hat Spaß gemacht, mit den anderen Kindern auch Zeit zu verbringen. Da gab es andere Kinder, das hat's auch einfacher für mich gemacht, dass ich da auch Freunde gefunden habe und wir da viel Zeit miteinander verbringen konnten.

Ja, das ist für mich genau auch ein wichtiger Punkt, nämlich war es ja für mich auch so, dass ich mit acht, neun oder so in der Gemeinde überhaupt mal das allererste Mal war mit meiner Familie und davor hatten wir natürlich auch schon Wochenenden und an den Wochenenden war aber nicht nach Mannheim fahren angesagt, weil man muss wissen, wir sind ja auch immer über anderthalb Stunden gefahren zur Gemeinde, sondern da waren dann halt Ausflüge in der Natur angeplant oder irgendwelche Action-Sachen, irgendwelche tollen Erlebnisse halt auch immer für uns Kinder. Manchmal auch so genannte, meine Eltern haben das

Lichtmessen genannt, wo wir halt dann auch christliche Lieder mehr oder weniger, also ja, christliche Lieder gesungen haben und so ein bisschen geistlich, spirituell, wie auch immer, uns Zeit genommen haben als Familie, bevor meine Eltern halt die Gemeinde gefunden haben, die das dann ersetzt hat und uns Kindern zwar die Ausflüge vielleicht ein bisschen genommen hat, aber ganz viel anderes sehr Wertvolles gegeben hat. Auch wenn ich aber ganz ehrlich auch sagen kann, dass es manchmal für uns Kinder dann war, oh, schon wieder nach Mannheim fahren und muss das jetzt sein? Und die Sachen früher, die haben aber mehr

Spaß gemacht teilweise, aber wir werden noch mehr darauf eingehen mit Sicherheit über die Gottesdienste meine ich, wie die waren für uns und ja was das ausmacht. Ich möchte jetzt nicht noch viel mehr Redezeit an einem Stück beanspruchen.

Alles gut. Also interessant war das Stichwort, das ich vorhin gerade gehört habe, mit den anderen Kindern. Also ich bin auch in der Gemeinde aufgewachsen von sehr, sehr, sehr, also Kleinkindalter. Also im Prinzip fast schon hineingeboren. Der Einzige, der wirklich bei uns hineingeboren ist in der Gruppe, ist heute nicht da. Das ist unser lieber Justin, der lässt sich heute mal wieder entschuldigen. Früh schon dabei gewesen und bei uns muss man halt dazu sagen, es ist eine Missionsgemeinde. Es gab zu dem Zeitpunkt, ich bin gerade mal am überlegen, wenn wir als mal sechs, sieben, acht Leute da hatten,

dann war das schon ziemlich viel und das waren alles nur erwachsene Leute. Aus meiner kindlichen Sicht waren das Omis und Opis. Die würden mich erschlagen wahrscheinlich. Oder alte Leute waren das für mich. Und das war es dann auch schon. Ab und zu kam natürlich auch mal ein Kind vorbei, hat sich mal verlaufen und so mit Eltern. Hat sich mal verlaufen mit Eltern. Das ist schon mal der Fall gewesen. Aber sonst hatten wir ja jetzt nicht wirklich viele Kinder da. Daher war das doch bei mir ein klein wenig anders, was jetzt andere Kinder angeht. Und somit will

ich jetzt hier nicht derjenige sein, der die ganze Zeit vielleicht dann jetzt negative Sachen bringen wird, aber wir wollen ja darüber reden, wie war es denn bei uns in unserer Kindheit. Und dazu muss ich sagen, also ich bin in einer Pastorenfamilie natürlich aufgewachsen, das hat dann auch einen kleinen Unterschied. Aber wir hatten, wie gesagt, kaum Kinder bei uns in der Gemeinde und es gab eine Sonntagsschule, die dann gestartet wurde. Und ich war das erste Sonntagsschulkind bei uns in der Gemeinde. Wir nennen Sonntagsschule, das nennen wir das Kinderprogramm, das sonntags immer stattfindet, parallel zum Gottesdienst. Höchste Zungen

würden sagen, damit Ruhe ist im Gottesdienstsaal und die Kinder nicht quengeln und irgendwas haben, wo sie beschäftigt sind. Aber eigentlich ist es das nicht nur, sondern dass die Kinder betreut werden. Sie müssen ja betreut werden, aber es geht darum, dass sie die Wege Gottes kennenlernen. Das war wirklich sehr gut für mich im Nachhinein, wenn ich überlege, ich bin aufgewachsen mit den biblischen Geschichten, ich bin aufgewachsen mit Schriftversen, die ich auswendig lernen durfte. Und ich muss auch sagen, es gab auch Zeiten, wo es mir richtig Spaß gemacht hat, Schriftverse zu lernen. Und es gab so ein kleines

Büchlein, das ich dann hatte. Ich habe es nicht mehr, aber ich hatte es. Und in dieses kleine, wie so ein Vokabelheft, und da haben wir dann Die Schriftverse, die wir lernen mussten, haben wir dann da eingeklebt. Das musstest du dann lernen bis zur nächsten Woche und dann durftest du es aufsagen. Irgendwann kamen auch mal noch ein, zwei Kinder dazu und dann war da ein Wettbewerb angesagt. Da war es dann halt schon schön. Also wie gesagt, es gab auch tolle Zeiten, auch wenn vielleicht wenig Kinder da waren, aber man hat es dann genossen, wenn dann Konferenzen waren.

Wenn so kleinere, hier in Deutschland muss man dazu sagen, wenn wir so Winterkonferenz hatten, so hieß es mal, oder dann später wurden sie anders genannt, diese Konferenzen, da kamen natürlich von anderen Gemeinden auch noch so drei, vier Kinder dazu. Aber man darf jetzt nie denken, dass wir dann eine riesen Horde an Kinder und Jugendlichen waren und hatten ein riesen Programm, sondern wir hatten wirklich nur für die Kinder ein Programm, nicht für die Jugend oder gar jetzt noch junge Erwachsene und so weiter, sondern wirklich nur für die kleinen Kinder. Und das war dann halt immer malen, basteln

und musste mich verkleiden und irgendwas aufführen. Kinder sind manchmal drotzig, so war ich natürlich auch. Es hat nicht immer Spaß gemacht, wenn du dann den Vater Abraham gespielt hast. Dann hast du einen anderen aus einer anderen Gemeinde, der hat dann mal kurz die Sarah gespielt. Du musstest dich verkleiden, Lampen und Sachen anziehen, damit es halt so aussieht wie von früher. Ja, das hat, etappenweise gab es mal Momente, Da hat es Spaß gemacht, aber oftmals hast du dich einfach nur geschämt. Das waren so kleinere Erlebnisse, die man ab und zu mal hatte. Wobei ich sagen muss, es

hat mich jetzt nicht nachhaltig geschädigt. Aber was wirklich der Vorteil ist, das muss ich ganz klar sagen, und das ist auch wie diese Schriftstelle in Sprüche 22, Vers 6, da heißt es, gewöhne einen Knaben, passt sogar zu mir, gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird. Also mit anderen Worten, ich durfte die Bibel kennenlernen. Ich habe die Geschichten der Bibel über meine Lebenszeit bis jetzt, also das hört sich jetzt auch an, als sei ich schon Asbach-Uralt mit 43, aber trotzdem habe ich die ein oder andere Geschichte häufiger gehört.

Und so festigt sich das natürlich. Und dann gibt es Situationen in deinem Leben, wenn du mal vielleicht nicht ganz so geistlich unterwegs bist, dann kommen dir aber manchmal wieder Schriftverse in den Sinn oder Stellen aus der Bibel oder Geschichten aus der Bibel, die dir helfen können. Und das ist natürlich eine Sache, einen Vorteil, den die anderen nicht haben. Und wir haben dann auch verstanden oder ich habe verstanden, warum feiern wir Ostern, Warum feiern wir Weihnachten und so Sachen? Weil ich glaube, wenn wir draußen mal eine Umfrage machen würden in unseren Städten und würden manchmal einfach einige

Leute fragen, warum feiern wir Ostern und Weihnachten, dann wird es welche geben, die haben Ahnung davon, Aber es wird auch sehr viele geben, die wissen vielleicht was Traditionelles und das war's dann auch schon. Die haben kaum Ahnung. Und ja, also wie gesagt, das hat es schon seine Vorteile gehabt, dass du von früh an dann die ganzen, wie gesagt, die Geschichten gehört hast oder auch bei Bibelstudien und Hauskreisen immer dabei sein durftest. So wird es einfach mal so. Und ja, es ist einfach, man muss es auch ganz klar sagen, als Kind willst du ja auch spielen und

willst Action haben. Und wenn du halt auf einer Couch sitzen darfst und musst dann halt zuhören und es dauert mal eine Stunde oder sowas, ist das natürlich für ein Kind spannend. Diese Momente gab es natürlich auch, aber Wenn du jetzt im Nachhinein darüber nachdenkst, dann denkst du, das war schon ein Segen. Weil du kannst viel behalten, es ist viel noch im Hinterkopf. Und nur eine Sache noch und dann könnt ihr gleich wieder weitermachen, weil jetzt hab ich wieder so viel geredet wie immer. Und bin wahrscheinlich mit allem noch nicht fertig. Aber ich hab auch schon Geschichten

von anderen gehört, die auch als Kinder in der Gemeinde aufgewachsen sind. Die sind von einem Herrn weggegangen in ihren Teenager- und jungen Erwachsenenalter. Als sie dann 18 waren, waren sie raus zum Beispiel, solche Leute, die dann auch ihr Leben gelebt haben in der Welt, in Sünde und sie haben halt das gelebt, was sie gedacht haben, sie hätten es verpasst. Und irgendwann waren sie so am Boden und sie haben sich aber dann wieder an gewisse Dinge erinnert, was sie gehört haben, was sie unterrichtet worden sind in der Sonntagsschule oder was sie aus ihrem Haushalt kennengelernt haben und

haben sich dann wieder zurück besonnen und es war für sie dann eine Hilfe wieder zurückzufinden für den Herrn. Also das wollte ich auch noch kurz erwähnen, aber jetzt habe ich einiges erzählt, Vielleicht möchtest du ja noch ein bisschen was erzählen.

Ich wollte eigentlich fragen, als du jetzt 14 Jahre oder 15 den Dreh warst, wie viele andere Jugendlichen hattet ihr da so?

Mit 14 Jahren? Lass mich überlegen. Andere Jugendliche? Zwei?

Also eine Jugendgruppe war übertrieben. Höchstens drei.

Mehr kann ich nicht erinnern. Und die zwei, von denen ich rede, mit der einen bin ich verheiratet und die andere ist die Schwester davon. Ja, und vielleicht kamen dann mal ein, zwei ab und zu mal dazu, aber nicht regelmäßig.

Und wie war das? Hat man sich dann als Freak manchmal gefühlt? Einfach weil es so wenige waren und man so denkt, also... Das wird eine Interviewmenschkeit. Das sind

ganz viele Leute. Wieso hast du dich so als gefühlt? Frage zurückzugeben.

Ich habe ja immerhin noch viele Leute in der Gemeinde gehabt, auch Jüngere, mit denen ich dann eine Peer-Gruppe hatte oder so, da wusste ich bin nicht der Einzige, der das so glaubt und der das so erkannt hat. Ich hatte sogar einen Klassenkamerad, den Aaron. Aaron, falls du das hörst, Grüße gehen raus an dich. Ja, das war wirklich toll und ein großer Segen. Also wir waren auch sehr, sehr gute Freunde in der ganzen Schulzeit dann. Und das hat extrem geholfen, einen Klassenkameraden zu haben, der an den Herrn glaubt, der Schultag auf den Sonntag darauf zu dir kommt.

Und ich erinnere mich, als ich den Heiligen Geist empfangen hatte an einem Sonntag. Am nächsten Tag, am Montag, kam er und hat gesagt,

hey Sebastian, du hast den

Heiligen Geist empfangen und hat mich so begrüßt. Und ich habe mich so gefreut darüber, dass er sich so für mich gefreut hat. Dadurch habe ich mich mehr gefreut, als ich mich sowieso schon gefreut hatte. Und deswegen, ja, ich habe das halt erfahren, wie toll das ist, auch in der Gemeinde und durch die Gemeinde Freunde zu haben, in meinem Alter, die das auch so glauben und auch so erlebt haben. Und deswegen habe

ich mich gefragt, wenn das nicht vorhanden ist, wie das dann war. Also definitiv ist das ein Segen, den die jetzige Generation und du noch hattest, dass ihr einfach eine Gruppe schon hattet, die ähnlich alt ist wie du selbst oder wie ihr. Und das ist schon toll. Und Wenn du dann noch jemanden in der Schule hast, der ähnlich ist, dann macht das schon Spaß. Das gab es nicht. Ich hatte keinen bei mir in der Schule, der bei uns in der Gemeinde war oder die bei uns in der Gemeinde war. Und ich muss auch gestehen, dass ich dann

eigentlich eher der Undercover-Christ war.

Ich

habe auch nicht viel darüber geredet in meiner Schulzeit. Und die meisten, ich weiß nicht, ob alle wirklich wussten, also die haben sich vielleicht das eine oder andere gedacht, aber ob sie wirklich wussten, was ich glaube und dass ich in eine Gemeinde gehe, muss ich wirklich sagen, traurigerweise sogar sagen, dass das wahrscheinlich nicht so der Fall war. Sie haben gewusst, der kommt nicht zu den Partys, der kommt auch nicht zu den Geburtstagsfeiern, wenn du ihn einladest und so weiter. Nichtsdestotrotz, muss ich auch gestehen, war ich jetzt nicht unbedingt der Moff, hatte gar keine Freunde. Also für die

etwas älteren, die damit nichts anfangen können, Mensch ohne Freunde, Moff. Das war nicht der Fall. Also ich hab mich mit den Leuten gut verstanden, aber es war immer für mich ganz klar, Ich halte die auf Distanz. Ich habe die in der Schule, mit denen können wir zusammenkommen. Wir reden miteinander oder sowas. Ich war da nicht eigenartig, dass es die verbrellt hätte oder sowas. Oder freaky unterwegs. Nee, ich habe es ja getan, muss man ja ganz klar sagen. Deswegen ist es gar nicht so sehr aufgefallen. Und wenn die Leute so gefragt haben, was hast du am Mittwoch,

am Wochenende getan, dann habe ich halt rumgedruckst und habe nicht wirklich gesagt, dass ich zum Gottesdienst gegangen bin, sondern ja, das übliche, irgendwie versucht, dem Ganzen aus dem Weg zu gehen. Weil andererseits wusste ich, oder es wurde einem ja nahegelegt, als Christ wird es einem immer nahegelegt, du sollst andere Menschen erreichen. Aber die Sache war die, ich wusste, es ist kein anderer Jugendlicher wirklich in der Gemeinde. Wenn ich jetzt jemand anderes einlade, dann sind wir zu zweit. Und diese zweite Person, die ist erstmal noch nicht im Glauben und wird denken, wo bin ich denn hier gelandet.

Weil es gab dann auch nichts für diese Person. Und das ist jetzt keine Vorwürfe an der Zeit. Wie gesagt, wir sind eine Missionsgemeinde gewesen. Und da ist der Aufbau halt, das ist dann halt anders. Das ist halt hart. Und du hast dann wirklich nur Kontakt über die Konferenzen mit gleichaltrigen Leuten. Und das war halt auch noch sehr spärlich zu dieser Zeit. Ja, also als Freak hab ich mich schon als gefühlt. Ja. Mhm. Auch wenn ich's nicht so gezeigt hab. Wie war's denn für dich?

Ich glaub, das ist Ich glaub, das geht den meisten so. Also, würd ich jetzt mal sagen, weil bei mir war's auch ähnlich, dass eben einfach durch gewisse Dinge, die man eben nicht mehr mitgemacht hat, also dass man eben, wo dann eben diese Partyzeit dann als Jugendlicher auch angefangen hat, wo man dann samstags draußen war, Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag, und dann ja, Kommst du da mit? Nee. Wie, du kommst nicht mit? Was machst du denn? Und dann auch wie du, ja, ich hab da schon was vor. Jedes Mal,

ja.

Also da eben wirklich den Nagel auf den Kopf zu haben und zu sagen, man sagt es gerne in der Kirche, oder wenn man unter den Jugendlichen in der Gemeinde ist, da fällt es einem sehr oft einfach, das zu sagen. Wir haben eine Party mit dem Heiligen Geist sonntags. Wir brauchen samstags die Partys nicht. Oder zum Beispiel vor dem Essen zu beten. Das finde ich auch so ein ganz großes Thema. In der Gemeinde, da vergisst es keiner. Also ganz sicher nicht. Auch im Restaurant. Da ist alle hier und wir beten. Und alle senken den Kopf und alle

nehmen sich die Zeit. Ja und das ist bei mir oftmals so. Auch in der Schule gewesen. Oh, jetzt zu beten vor dem Ohr. Wenn alle da sitzen. Wir hatten dann das Mittagessen bereit und dann alle reden so, ja guten Appetit und dann versuchst du irgendwie so ganz schnell, wenn du den Kopf noch senkst, also

man sieht

es jetzt. Danke, Jesus, Amen. Hauptsache, ja ich habe ja gebetet.

Das Gebet habe ich oft gebetet. Danke, Jesus.

Oder mehr in dem Kauno. Mh, danke, mh.

Mehr in dem Kauno als, das kommt auch als

Vorwärts. Wie du auch sagst, es ist nicht einfach, da auch anders zu sein als Jugendlicher. Vor allem da so rauszustechen und dann der Komische zu sein. Ich hab aber tatsächlich eine Erfahrung gehabt, das war ganz am Ende auf unserer Abi-Abschlussfahrt. Also, alle wussten so irgendwie, okay, der hat irgendwas mit dem Christentum so zu tun, also, der ist da schon aktiv. Wir hatten auch in der Schule dann einen Gebetskreis. Der wurde aber nicht von mir in Lizeum gerufen. Das sind so Dinge, wo andere Christen was gemacht haben. Und ich hab mich angeschlossen. Ich war dann ein Teil

davon, da bin ich dabei. Aber es selbstwirklich zu starten, das war in der Schulzeit nicht Aber im Zug dann, wir saßen im Zug zurück, wir sind nach Wien gefahren, Abschlussfahrt, also Abi-Abschlussfahrt. Und da war tatsächlich, während wir dort waren, die Wiener Gemeinde dort, hatten dann ein Zelt aufgebaut im Park. Ich weiß nicht mehr, welcher Park das war. Da hab ich gefragt, weil da auch Leute waren, die ich kannte, in der Wiener Gemeinde, Freunde, die ich da hatte. Da hab ich meinen Lehrer gefragt, kann ich da hingehen. Da bin ich hingegangen. Dann ist natürlich die Katze aus

dem Sack sozusagen. Wo warst du denn? Ich war da, wir hatten Gottesdienst in einem Zelt. Dann haben die Fragen angefangen. Das war tatsächlich der erste und einzige Moment, wir saßen im Zug zurück und es waren wirklich so 20 Leute so mich rum und haben dann wirklich gefragt, ja, was ist das genau, Worum geht es? Und wirklich bombardiert mit Fragen. Ich so Huh, was ist hier los? Dann stand ich im Mittelpunkt in dieser Zeit. Dann kamen ein paar Fragen danach von verschiedenen Leuten. Aber das war der einzige Moment, wo ich wirklich als Chris komplett rausgestanden bin. Wo

ich wirklich im Spotlight war und gesagt hab, na ja, hier, was ist jetzt hier los? Was ist das genau, was du da hast?

Aber dann hatte quasi deine ganze Klasse einmal zum Schluss noch mal die Gelegenheit,

dich zu hören. Tatsächlich, nicht nur die, meine ganze Oberstufe. Also, die, die auf der Fahrt mit nach Wien waren. Sogar mein Lehrer, also zwei Lehrer waren da auch dabei, die dann auch zugehört haben und Fragen gestellt haben. Aber ich muss sagen, das war im Nachhinein eine tolle Erfahrung. Aber in dem Moment war es

so Wie im Verhör, ne?

Ja, genau. Und dem bin ich tatsächlich auch, wie du sagst, auch leider oftmals ausgewichen. Vereinzelt mal waren diese Gespräche da, aber nicht konstant und aktiv, wie es vielleicht hätte sein sollen. Deswegen, ich glaube, Das ist als Christ schon ein deutlicher Unterschied. Man fällt auf, ich denk, vor allem als Mädchen, das können wir jetzt schlecht beurteilen, aber ich glaub, da fällt man noch mehr auf als als Junge. Als Junge kann man eher mal unter dem Radar fliegen im Vergleich zu einem Mädchen, die sich auch deutlich anders kleiden als die Norm sozusagen ist. Und das fällt dann auch

auf. Da hab ich viele schon gehört, viele Gespräche auch gehabt, die gesagt haben, ja, das ist so, ich werd da ständig angesprochen, was das alles genau bedeutet. Und ich innerlich hab immer schon gedacht, ja, wie toll. Du wirst ja angesprochen. Du wirst ja nicht mal irgendwen aktiv drauf ansprechen. Aber da hat man natürlich beide Seiten. Weil es ist einerseits unangenehm, man sticht raus. Und auf der anderen Seite, ja, super, da wirst du automatisch angesprochen

und kannst was drüber erzählen. Aber es ist oft so, dass diejenigen, die dann angesprochen werden, insbesondere jetzt bei den Mädchen oder auch bei Frauen generell, die dann von Arbeitskolleginnen oder von Schülerinnen in dem Fall dann auch mal angesprochen werden, es ist nicht unbedingt so, weil sie es wissen wollen und auch selbst Interesse daran haben und sich selbst ändern wollen, sondern einfach nur neugierig sind und sagen, wieso machst du das, wieso schneidest du deine Haare nicht, warum nimmst du kein Make-up, sieht doch gut aus und erklär es mir doch. Und du bist immer mehr in der Rechtfertigung

Und du versuchst, dich immer zu rechtfertigen, warum du das tust. Und die Argumente, die wir dann hervorbringen können aus der Bibel, wieso, weshalb, warum, die ziehen dich bei Menschen, die dem Herrn nicht dienen wollen. Die können damit nichts anfangen mit diesen Argumenten. Und oft nichts anfangen. Insbesondere was jetzt die Heiligung angeht, die äußere Heiligung. Das ist ja der Knackpunkt. Andere Sachen ist vielleicht anders zu sehen, aber solche Sachen sind dann schon problematisch. Und ich muss auch sagen, im Nachhinein, bei mir nochmal kurz zurückzukommen, ich sagte ja, ich war undercover Christ die ganze Zeit über, im Nachhinein

mache ich mir schon Vorwürfe oder habe mir Vorwürfe gemacht, Warum warst du kein Zeugnis? Wir haben ja auch mal darüber geredet, Zeugnis sein und so weiter. Und dann war mal die Frage, warum warst du eigentlich gar kein Zeugnis? Und in dieser ganzen Zeit habe ich mit Sicherheit genug Predigen gehört wie schämt dich nicht des Evangeliums. Und das waren richtige Konflikte in mir und ich glaube jeder andere, der das schon gehört hat zu einer Botschaft, und die Botschaft muss gepredigt werden, ist nicht falsch, aber der sowas gehört hat, aber Probleme hat sich als schämt und diesen jenes

zu Zeugnis zu geben, das ist schon ein hartes Stück Brot. Weil, wie gesagt, die Erwachsenen oftmals, muss man vielleicht auch sehen, die Erwachsenen kommen vielleicht ab einem Punkt, wo es ihnen egal ist, wie über sie gesprochen wird, weil sie schon eine gefestigte Identität haben. Ja. Aber Kiddies und Jugendliche, die haben alles andere als eine gefestigte Identität. Und für die ist es wichtig, was die anderen von einem denken oder von über einem sagen. Natürlich gibt es auch noch Erwachsene, bei denen die Identität sehr schwammig und wackelig ist und die immer noch Probleme damit haben. Das gibt es,

klar. Aber es ist oft so, dass die Erwachsenen in der Gemeinde, die schon einige Jahre mit dem Herrn gehen, die haben auch schon ihre Kämpfe, die haben auch schon ihre Sprüche gehabt und so weiter, aber die sind gefestigt und die haben die Einstellung, ich muss eigentlich keinen mehr was beweisen und so weiter und so fort, aber als Jugendlicher sieht es schon anders aus.

Ja, ja, und wo du das mit dem Schämen sagst, also für mich war das ja auch immer so und auch jetzt gibt es, wenn ich ehrlich bin, noch manche Situationen, wo es immer noch Kombinationen sind, wo ich dann am rumdrucksen sein würde oder bin, wie auch immer. Aber im Großen und Ganzen natürlich schon was ganz, ganz anderes, wie wenn ich es jetzt vergleiche mit vor drei Jahren oder so was, wo teilweise dann das Adrenalin im Kopf richtig losging, sobald es auf einmal hieß, okay, jetzt spreche ich irgendwie was über den Herrn und sowas. Aber auch in

der Schulzeit dann Stück für Stück, dass ich mehr, vielleicht sogar dann auch mehr und mehr aktiv versucht habe, was über den Herrn reinzumischen. Und eine Sache, die wo du gerade von den Vorwürfen gesprochen hast oder das Bereuen, was du manchmal hast. Eine Sache, die mir da nämlich geholfen hat, war genau auch so eine Geschichte von meinem größeren Bruder Tobias, als er noch da war, weil er an einem Jugendabend gesagt hat, gepredigt hat, wie er darüber reflektiert hat über seine Abi-Zeit und dass er eigentlich den Leuten das nicht mitgegeben hat, den Glauben, und eigentlich außer als einer

Ausnahme oder zwei das auch komplett versteckt und für sich behalten hat und wie er das bereut. Und ich als jüngerer Bruder saß da und habe mir gedacht, wow, okay, ich möchte nicht dasselbe auch erleben, wie er das erlebt hat. Und so das hat mich sehr geprägt, dann auch wirklich mich anzustrengen, mich dazu verbessern. Und ich glaube, ich würde auch allen Jüngeren, die da sind, sagen, versucht es und überwindet euch. Und je öfter man sich überwindet, irgendwann ist dann was normal. Irgendwann ist es normal zu sagen, ich war im Gottesdienst am Wochenende. Und irgendwann sagst du vielleicht

sogar, willst du mal mit in den Gottesdienst kommen? Aber einen Schritt nach dem anderen. Äh, und, ähm, ja, das wollte ich grad nur noch sagen, weil's mich dran erinnert hat, was du gesagt hast.

Ja, und da, find ich, ist auch ein wichtiger Punkt, was jetzt rückblickend auch ein Unterschied ist zu anderen, ja, Personen jetzt, die eben so aufwachsen. Es gibt so einen schlauen Spruch, da steht, durch Erfahrung kann man lernen. Also, Es gibt drei Wege des Lernens. Durch Erfahrung, das ist der bitterste. Durch Nachdenken, das ist der edelste. Und durch Nachahmung, das ist der leichteste. Und jetzt in deinem Fall eben hast du deinen Bruder insofern nachgeahmt beziehungsweise ihn angeschaut und gesagt, ja, okay, ich möchte nicht dasselbe erleben, nicht dieselbe Reue empfinden müssen, wenn ich am Ende von meinem Abitur

bin und zurückschaue. Ich glaube, das ist auch ein Vorteil, den wir haben können, ist, dass wir Dinge nicht durchmachen müssen, die andere Jugendlichen, Kinder, wie auch immer, durchmachen müssen. Wunden, die einem da einfach zugefügt werden können oder die man sich selber dann noch zufügt durch falsche Entscheidungen oder Dinge, die man dann bereut im Nachhinein und sagt, boah, hätte ich das mal lieber überhaupt nicht gemacht. Hätt ich das erst gar nicht angefasst. Zum Beispiel, da reden wir jetzt von Alkohol beispielsweise. Hätt ich das nie angefangen, dann wär ich jetzt nicht da, wo ich jetzt bin. Und das

bleibt christlichen Jugendlichen oftmals erspart. Ich glaube, da sind Bereiche, die gar nicht erst berührt werden, wo Gott einen dann auch bewahren kann. Sagt, hier, dafür beschütze ich dich, dass du erst gar nicht hindurch musst. Es ist nicht so, dass Gott einem da nicht hindurch helfen kann. Und er gnädig ist, einen auch rauszuholen und wieder zu helfen. Aber ein viel größeres Zeugnis ist es, wenn man erst gar nicht dahin durchgehen musste, das zu erleben und dann sagen zu müssen, oh, das bereue ich, weil diese Erinnerung, diese Narbe, die wird eben nie ganz weggehen. Also es wird nie

sein, dass, oh, jetzt ist deine ganze Erinnerung gelöscht von den Fehlern und jetzt musst du nie wieder dran denken. Sondern das wird immer irgendwo dableiben. Natürlich ist man dann dankbar für die Gnade. Hey, ich bin da durchgekommen, Gott hat mich davon befreit. Aber was für ein Zeugnis ist es, zu sagen, ich musste das nie durchmachen, Ich bin da nie reingekommen. Ich glaube, das ist ein Unterschied, wenn man als Jugendlicher oder als Kind schon zum Herrn kommt, dass man sich Dinge ersparen kann, die man sonst erlebt hätte.

Ja, und ich denke, es ist auch so, wenn man manche Sachen noch nie gemacht hat, dann ist es auch nicht so einfach, wieder da zurückzufallen, weil wenn man mal was gemacht hat, also ich stelle mir vor, wenn man mal betrunken war und diese Erfahrung hat, dann ist es wahrscheinlicher, dass man sich irgendwann wieder betrinken wird, als wenn man das einfach nie erlebt hatte. Und bei mir ist es jetzt zum Beispiel so, und ich will mich damit nicht brünsten oder so, ich bin ja dafür dankbar einfach, ich war nie betrunken in meinem Leben. Ich habe so auch

nie eine Zigarette gezogen Und dadurch denke ich da nicht mal drüber nach, wenn ich jetzt in irgendeiner schwierigen Situation bin oder stressigen Situation, ich könnte ja mich betrinken oder eine Zigarette ziehen, weil das etwas ist, was komplett aus meinem Erfahrungshorizont oder wie man sagen möchte, also entfernt draußen liegt. Und ich vermisse die Erfahrung auch nicht.

Also da kann ich nur sagen, da gibt es ein Sprichwort, das heißt, das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner. Das ist natürlich Auch die andere Seite, wenn du so erwart wurdest und aufgewachsen bist. Bei mir kann ich auch nur bestätigen, ich habe auch noch nie an einer Zigarette gezogen. Mir wurde das schon angeboten, klar. Was machen so Teenager? Chillen, also nix. Dumm rumsitzen und über Irgendwelche sinnlose Zeugquaken. Oder hast du gehört, die Freundin von dem oder da da da. Also wirklich ganz große wichtige Themen. Sorry, wenn hier Jugendliche zuhören, nehmt es mir nicht so

ernst. Wenn ich jetzt gerade die Themen ins lächerliche ziehe. Natürlich zu dem Zeitpunkt, als ich so jung war, da waren das auch ganz große Themen. Aber wie gesagt, ich war davor bewahrt, habe auch nie gezogen, Alkohol vielleicht mal so ein bisschen was probiert, das schon, aber nie wirklich getrunken. Ich war auch noch nie in meinem Leben betrunken oder sowas, das kenne ich auch nicht. Warum habe ich zum Beispiel nicht geraucht? Auch noch als Angst, weil ich habe Angst gehabt, was ist, wenn ich jetzt abhängig werde? Wenn ich einmal ziehe, dann werde ich vielleicht abhängig. Und jetzt?

Was mache ich denn dann? Wie soll ich das meinen Eltern erklären? Und so. Dass ich ab und zu eine rauchen muss, weil ich es nicht immer anders kann und so weiter. Das war natürlich auch noch zusätzlich so die Sorge, die ich dann hatte. Aber die Abhängigkeit, das hat mir Angst gemacht. Und Drogen war dann sowieso nie ein Thema für mich. Das war ganz klar. Aber ich hätte dann schon als ganz gern einfach mal gefeiert. Auch wenn ich mehr der Einzelgängertyp war, ja, das hat mir vielleicht noch in die Karten gespielt, dass ich da nicht so sehr

Sehnsucht danach hatte. Aber Ab und zu gab es auch Momente, wo ich gerne mal gefeiert hätte. Und einfach mal, wie heißt es schon, Fünfe gerade sein lassen und ich muss mich nicht drum kümmern, ob ich jetzt dabei sündige oder einfach das Fleisch machen lasse, wie ich es möchte. Und einfach nicht drüber nachdenken, damit ich richtig Freude haben kann und Spaß haben kann und so Sachen halt. Und das sind so die Dinge mit denen der Feind natürlich kommt und einen immer wieder lockt, weil die anderen haben so ein unbekümmertes Leben und dann läuft alles so toll. Der

Feind zeigt dir halt nur die kurzen Höhepunkte, die die Leute dann vielleicht verspüren. Aber was drumherum alles noch stattfindet, das Drama, das oft dann noch stattfindet oder irgendwann sich aufbaut und entwickelt, das wird nicht gezeigt. Und Natürlich will ich jetzt hier auch kein dramatisches Bild machen, weil ich weiß, es ist bei jedem Menschen verschieden. Es gibt viele Leute, die werden nicht alkoholabhängig und sonst sowas, obwohl zu feiern mit Alkohol, das wissen wir ja selbstverständlich auch. Aber es gibt halt andere Dinge, die mit einem sündhaften Lebensstil einhergehen. Das wurde eine Woche spart. Dafür ist man im Nachhinein

dankbar, aber nicht unbedingt zu der Zeit. Genau.

Und auch, im Geistlichen ein bisschen zu bleiben, Es ist auch oftmals so, dass man in der Schule oder Uni oder manchmal auch auf der Arbeit noch, dass man als komisch dann bezeichnet wird, weil man Dinge nicht macht. Wie du gehst nicht feiern, das ist ja komisch. Wie du hast keinen Sex vor der Ehe, das ist ja komisch. Wie du ziehst dich so an, das ist ja eigenartig. Und das ist auch das Perverse daran, weil eigentlich ist es genau andersrum. Weil wir sind nicht die Komischen als Christen, die für Gott leben, sondern so sind wir geschaffen, dafür

sind wir geschaffen, das so zu machen. Sondern Die Welt ist eben das Komische, die es eben alles in den Dreck zieht, die eben die Dinge zum Exzess dann benutzt. Und wo viel Schmerz und Leid und solche Dinge rauskommen. Und in Wirklichkeit ist das, wie du auch gesagt hast, nicht das freie Leben. Es ist nicht die Freiheit, sondern wir sind dann in der Knechtschaft, also in der Gefangenschaft der Sünde, weil wir nicht anders können. Aber als Christ sind wir, ist es uns möglich, über die Sünde zu herrschen, in Freiheit zu leben. Aber das ist natürlich nicht das,

was von einem weltlichen Blick aus gut aussieht. Was nach Spaß aussieht, was nach Freude aussieht. Aber ich glaub, diese Denkweise ist was, was vor allem bei Jugendlichen, auch bei mir damals, war es immer wieder. Es wurde auch gepredigt, Natürlich wurde es gepredigt. Es wurde in der Jugend gelehrt. An vielen Lehrern kann ich mich noch erinnern, wo es war, ja, wir sind nicht die Eigenartigen. Sondern es ist genau andersrum. Wir sind richtig. Wir sind so, wie es sein sollte. Aber das wirklich zu verinnerlichen, auch kommt jetzt viel mehr im Nachhinein. Wenn ich jetzt zurückschaue und sage, ja,

stimmt. Das ist das wahre Leben. Es ist nicht nur ein Leben für, oh, ich arbeite jetzt, dann habe ich das und dann gehe ich in die Rente und dann ist irgendwann Ende. Sondern Da ist ein Ziel, für das ich lebe. Da ist ein Ziel, wo ich in der Ewigkeit mit Gott verbringen werde. Da ist ein Friede, der das gibt, in allem, was so drum passiert. Überall in der Welt. Krieg hier und Inflation und dies und das. Und man da eigentlich zusammenkauen kann, sagen kann, okay, was mach ich eigentlich noch? Ist eben da ein Friede von Gott

da, wo Ich weiß, okay, es wird weitergehen. Und wenn es hier nicht weitergeht, dann wird es irgendwann in der Ewigkeit, wird der Zeitpunkt kommen, wo das alles vorbei ist und wir die Ewigkeit mit Jesus verbringen.

Ja, und weil du, wie du es auch gerade gesagt hast, dass wir sind anders, aber sind im Prinzip richtig, sind nicht merkwürdig. Das Problem ist halt einfach nur, wir sind in der Minderheit. Du hast halt so eine extreme Mehrheit, der Weg ist breit in die Verdammnisviertel leider, und du hast eine extreme Mehrheit, die anders lebt als wir, die anders denkt als wir denken. Und das wird dort als ein Normal angesehen. Und wenn man sich natürlich nur auf diese Mehrheiten konzentriert, dann fühlt man sich irgendwie komisch und eigenartig. Nicht nur was die Kleidung und so weiter angeht,

Lebensstil, sondern manchmal auch, dass wir überhaupt an einen Gott glauben. Also mein Ausbildungsweg und Arbeitsweg war in den Naturwissenschaften. So viel muss ich dazu nicht sagen. Also wenn du da wirklich frei raus gesagt hast, du glaubst an einen Gott und du bist nicht schwammig gewesen, hast noch gesagt, du glaubst an Jesus Christus, dass er der Gott ist, der so wie es in der Bibel beschrieben wird, dann warst du einfach nur primitiv zum Bemitleiden und das als jemand der in den Naturwissenschaften arbeitet. Was ist das für einer? Und natürlich gibt es Naturwissenschaftler, die an den Herrn glauben

und so weiter. So ist es ja nicht. Aber das ist schon eine ganz andere, extremere Community, die prinzipiell das Göttliche und Geistliche generell einfach aus ihren Forschungen draußen lassen wollen oder aus ihrem Leben auch komplett draußen haben wollen, die alles anders, die in irgendeiner Form wegrationalisieren wollen. Und ja gut, dann ist das natürlich, vielleicht fühlst du dich da ein bisschen anders oder komisch, aber der Herr hilft uns trotzdem, der führt uns dahin durch. Und Ja, es ist für den Herrn zu leben. Es gibt schöne Tage, die einfach sind. Und es gibt auch mal ein paar Tage,

wo es ein bisschen anstrengender ist. Aber Der Herr ist immer da und gibt uns die Kraft dazu. Und ich finde es auch interessant zu verstehen, dass der Herr uns auch nachempfinden kann, dass er uns versteht, wie er uns fühlt, wie wir uns fühlen. Sorry. Und ich denke deshalb wird der Herr nicht sofort bestraft haben. Wenn ich jetzt an mich, an meine Schulzeit mich erinnere, dass ich kein Zeuge war, dass ich niemanden versucht habe zu gewinnen für den Herrn, dass er da trotzdem nachsichtig war und trotzdem vergibt, weil er uns schon versteht. Weil er uns schon versteht,

weil er weiß, okay, da ist noch nicht die geistliche Kraft da, da ist noch nicht wirklich die Identität da und so weiter. Und die Gefahr, die halt manchmal besteht bei denjenigen von uns, die in der Gemeinde aufgewachsen sind, dass die einfach nur, wie soll ich sagen, das Wort Gottes wiedergeben können, weil sie es gehört haben, aber nicht wiedergeben können, weil sie es selber studiert haben. Und das ist ein großes Problem. Das war bei mir ganz genauso. Ich konnte dir viele Sachen einfach wiedergeben, weil ich es gehört habe, weil ich mir einige Sachen gut merken kann, weil

ich eine Hand dafür habe. Und das hat sehr geholfen. Aber nicht, weil ich mich mit den Themen selbst auseinandergesetzt habe. Und wenn da einer ernsthaft mal ein paar Sachen hinterfragt hätte, dann wäre ich am rumeiern gewesen ohne Ende. Und ich glaube, das ist auch das Problem, was manche haben, die einfach in der Gemeinde, in dieser wohlbehüteten Atmosphäre aufgewachsen sind, dass sie viel hören, aber nicht wirklich sich mit vielen Sachen auseinandergesetzt haben. Und man kann sagen, diejenigen, die in der Gemeinde aufgewachsen sind, die haben es alles so gut. Ja klar, es gibt positive Sachen, es gibt aber

auch schwierige Sachen und negative Sachen. Aber diejenigen beispielsweise, die schon das sündhafte Leben irgendwo kennengelernt haben und dann zu dem Herrn kommen, sagen wir mal im Erwachsenenalter von mir aus auch noch, die schätzen das dann ganz anders. Wenn sie wirklich den Herrn lieben, dann schätzen die das komplett anders. Und wie heißt das? Wem viel vergeben ist, der liebt viel. Und das ist natürlich ebenfalls ein Aspekt, den man nicht vernachlässigen sollte. Weil diejenigen, die in einer behüteten geistlichen Umgebung aufgewachsen sind, in der Liebe und der Liebe Gottes, es kann dann schnell sein, dass du das vielleicht schon

als selbstverständlich hinnimmst und dass du gar nicht deshalb so eine Liebe dem Herrn gegenüber entwickelst, wie jemand, dem so viel vergeben worden ist. Deswegen sage ich immer, es kann alles sein für und wieder. Nichtsdestotrotz bin ich so dankbar, in der Gemeinde aufgewachsen zu sein. Weil ich weiß gar nicht, ob ich am Leben wäre, das ist alles ja spekulativ natürlich, und wo ich wäre und dies und jenes, wenn es nicht wäre für die Gemeinde, für die Gebete meiner Eltern. Also zweifellos gab es da viele Gebete von meinen Eltern und zweifellos haben die sich auch viele Sorgen gemacht

über mich Und natürlich dann hinterher auch über meine Schwester, die ein paar Jahre später kam. Aber die sie auch gar nicht mit mir geteilt haben oder mir gesagt haben, sondern die einfach da waren und gebetet haben. Und auch da bin ich dankbar, selbstverständlich für meine Eltern, die mich auch nicht unter Druck gesetzt haben. Also natürlich, zu den Gottesdiensten musste ich kommen, da war vielleicht Druck da, wenn man das sagen möchte. Ich kann jetzt hier keine Sportveranstaltung teilnehmen und Turniere machen sonntags und so weiter. Ja, das mag schon sein. Aber sonst haben die mich nicht unter Druck

gesetzt und gesagt, du musst das und das machen und der Herr will dich als Prediger, als Pastor haben und so weiter. All diese Dinge, das haben sie nicht getan. Und mit Sicherheit wussten die auch, wie ich manchmal gelebt habe und dass ich jetzt wirklich nicht so der Musterknabe bin. Und vielleicht wissen sie nicht alles, aber sie wussten mit Sicherheit Dinge, die sie mir auch so nie gesagt haben. Und trotzdem hatte ich diesen Schutz dann durch ihre Gebete. Und das ist eine tolle Sache. Die anderen, die nicht in Familien aufwachsen, wo es keinen gläubigen Elternteil gibt, die

haben diesen Vorteil nicht.

Ja, ich würde auch noch einen letzten von mir positiven Input geben. Also Ich bin so dankbar für meine Kindheit in der Gemeinde. Ich habe das schon als Kind immer wieder als Privileg wahrgenommen, im Gottesdienst zu sein und den Heiligen Geist zu empfangen, erneuert zu werden im Heiligen Geist und Gott dort zu begegnen. Und durch meine Beziehung mit Gott, die mir die Gemeinde auch ermöglicht hat, weil ich dort überhaupt Gott kennengelernt habe und sein Wort und seine Bibel und seine Gegenwart, Nur dadurch hat sich auch mein Glauben so entwickeln können, dass ich heute jetzt hier bin und

nicht irgendwo in der Welt halt irgendwas mache, sondern immer noch sag, Herr, hilf mir, dass ich dich an erste Stelle setze und hilf mir, dass ich dir gefalle, weil es nichts Wichtigeres für mich gibt, als dir zu gefallen her. Und natürlich ist auch noch heute der Teufel, so wie auch als Jugendlicher manchmal da und der möchte dich verführen wie die Schlange im Garten. Oh, guck mal, wie schön der Apfel ist und so weiter. Aber ich würde auch allen Jugendlichen, die vielleicht hören, sagen, wenn sie es bis zur Minute 41 geschafft haben, dann erstmal herzlichen Glückwunsch dazu,

ich bin da ganz stolz.

Genau, dass ihr so tapfer durchgehalten habt.

Und ich würde sagen, lass dich nicht blenden von der Schlange, weil der Teufel, der malt dir ein Bild und das sieht dann alles ganz toll aus und als würdest du alles verpassen. Aber die Wahrheit ist, du verpasst was, wenn du dich nicht nach dem Herrn ausstreckst. Und du verpasst etwas, wenn der Herr nicht in deinem Leben ist. Und deswegen hab das im Sinn und jag ihm nach. Und genieß deine Kindheit im Herrn und in der Gemeinde, weil es ist ein Privileg, trotz allem, was wir jetzt geredet haben, was manchmal auch nicht das Tollste oder Schönste ist.

So ist das Leben. So bleibt das Leben. Aber Gott ist gut. Amen. Okay, ich glaube, dann haben wir es heute geschafft. Wir danken für die Aufmerksamkeit. Wir bitten, ein Like da zu lassen oder ein Abo, falls noch nicht geschehen. Kommentare sind auch immer willkommen. Mit neuen Themenvorschlägen können wir immer gebrauchen, weil wir möchten ja auch darüber sprechen, was euch interessiert hier auf Voices of Life. Ich sage mal Tschüss und bis zum nächsten Mal. Bis dann, Ciao!

Bis zum nächsten Mal, Ciao!

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